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Das elektrochemische Potential auf der atomaren Skala: Untersuchung des Ladungstransports eines stromtragenden zweidimensionalen Elektronengases mit Hilfe der Raster-Tunnel-Potentiometrie

dc.contributor.advisorUlbrich, Rainer G. Prof. Dr.de
dc.contributor.authorHomoth, Jande
dc.date.accessioned2013-01-31T08:06:25Zde
dc.date.available2013-01-31T08:06:25Zde
dc.date.issued2009-01-09de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-000D-F243-5de
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-3632
dc.description.abstractIn dieser Arbeit wird der Ladungstransport durch das zweidimensionale Elektronengas der Si(111)(√3x√3)-Ag Rekonstruktion als prototypisches Modellsystem für elektrische Leiter mit Hilfe der Raster-Tunnel-Potentiometrie untersucht. Hierzu wurde ein zweidimensionales Elektronengas auf der Oberfläche eines Si(111)-Wafers im UHV durch Silber-Adsorption geschaffen und in situ für Transportuntersuchungen elektrisch kontaktiert. Die mikroskopischen Prozesse, welche sich zum makroskopischen Widerstand aufaddieren, wurden im Ortsraum einzeln beobachtet und analysiert. Neben diffusen Streuprozessen durch Elektron-Phonon- und Elektron-Elektron-Streuung wurden Stufenkanten des Substrats und zwei Arten von Domänengrenzen als lokalisierte Streuprozesse identifiziert. Die detaillierte Analyse der Variation des elektrochemischen Potentials wurde an mono­atomaren Stufenkanten vorgenommen. Ein Ergebnis dieser Analysen ist, dass die Variation des elektrochemischen Potentials eine lineare Antwort der externen Stromdichte ist. Der Transmissionskoeffizient ist demzufolge im relevanten Energieintervall für Transportexperimente energieunabhängig. Der räumliche Verlauf des elektrochemischen Potentials am Ort einer monoatomaren Stufe wurde mit einer Auflösung von bis zu 2 Å analysiert. Im Zusammenspiel mit einer STP-Simulation konnte verifiziert werden, dass die beobachteten Variationen keine abbildungsbedingten Artefakte beinhalten. Das elektrochemische Potential variiert demnach monoton von der unteren zur oberen Terrasse innerhalb einer Übergangsweite von 5.6(4) Å und ist der physikalischen Position der Terrassenstufe lateral um ca. 17 Å entsprechend λF/4 vorgelagert. Die experimentell beobachtete Übergangsweite im elektrochemischen Potential wird einer dynamisch verminderten Abschirmung als Folge des Transports am Ort der Barriere zugewiesen. Ladungsträger, die zur elektrostatischen Abschirmung des Potentialunterschieds am Ort der Barriere benötigt werden, transmittieren im Rahmen dieser Interpretation durch die Barriere, woraus eine unzureichende elektrostatische Abschirmung resultiert. Die durchgeführten Experimente analysieren darüber hinaus den Übergang von den elementaren mikroskopischen Prozessen zum makroskopischen Widerstand. Mit Hilfe einer Transportmodellierung konnte der räumliche Verlauf des elektrochemischen Potentials in einem realen System mit lokalisierten Defekten untersucht werden. Voraussetzung hierfür war eine strukturelle Charakterisierung durch STM-Topographien. Dies ermöglichte es erstmalig, die spezifischen Leitfähigkeiten für jeden physikalischen Prozess auf Basis mikroskopischer Messungen zu ermitteln. Ein zentrales Resultat dieser Analysen ist, dass die intrinsische Leitfähigkeit des zweidimensionalen Elektronengases der Si(111)(√3x√3)-Ag Rekonstruktion bei Raumtemperatur und einer Besetzung des S1-Oberflächenzustands von Ef=250 meV 3080±1100 µS/□ beträgt. Die Transmission über monoatomare Terrassenstufen von 30 % entspricht im Rahmen dieser Beschreibung einer Stufenleitfähigkeit von σStep=5000 Ω-1m-1. Im Zusammenspiel mit den strukturellen Informationen aus großskaligen STM-Topographien konnte auf Basis dieser mikroskopischen Größen der Ladungstransport bis zur makroskopischen Skala modelliert werden. Ein Resultat dieser Analysen ist, dass die Stromdichte durch die Si(111)(√3x√3)-Ag Rekonstruktion im Allgemeinen stark inhomogen ist. Der Ladungstransport wird auf mesoskopischer bis makroskopischer Skala durch ein Perkolationsnetzwerk beeinflusst, dass sich während des Wachstums der Si(111)(√3x√3)-Ag Rekonstruktion selbstorganisiert formiert. Eine Vielzahl unterschiedlicher Literaturwerte zur Leitfähigkeit durch die Si(111)(√3x√3)-Ag Rekonstruktion aus Vierpunktmessungen kann durch die Rolle des natürlichen Perkolationsnetzwerks zusammenhängend erklärt werden. Die eigenen Resultate spezifizieren hierzu eine konstante Leitfähigkeit durch das natürliche Perkolationsnetzwerk von ~800 µS/□ oberhalb von 500 nm quadratischer Sheet-Größe. Darüber hinaus wurden STP-Messungen auf der Si(111)(√3x√3)-Ag Rekonstruktion auf stark gestuften Substraten analysiert. Eine Modellierung des Ladungstransports konnte auch auf dieses System erfolgreich angewandt werden. Die Analysen zeigen jedoch eindrucksvoll, dass eine Beschreibung des Ladungstransports mit konstanten mikroskopischen Größen in beliebigen Strukturen erweitert werden muss. So ist die quantenmechanische Transmission über eine Potentialbarriere eine winkelabhängige Funktion und die Streuung an lateralen Grenzflächen (Analogon zu Fuchs-Sondheimer) kann die effektive Leitfähigkeit des 2DEG auf einer Terrasse vermindern. Für eine mittlere Stromrichtung parallel zu Substratstufen konnte eine Verringerung der Stufentransmission um den Faktor 10 nachgewiesen werden. Die experimentell bestimmte Stufentransmission des natürlichen Perkolationsnetzwerks wird daher als Mittelwert der Transmissionsfunktion über alle Einfallswinkel interpretiert.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isogerde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de
dc.titleDas elektrochemische Potential auf der atomaren Skala: Untersuchung des Ladungstransports eines stromtragenden zweidimensionalen Elektronengases mit Hilfe der Raster-Tunnel-Potentiometriede
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedThe electrochemical potential on atomic scale: Investigation of the charge transport of a current-carrying two-dimensional electron gas by means of Scanning Tunneling Potentiometryde
dc.contributor.refereeSamwer, Konrad Prof. Dr.de
dc.date.examination2008-07-03de
dc.subject.dnb530 Physikde
dc.subject.gokRDE 000de
dc.description.abstractengThis thesis reports on the investigation of charge transport through a two-dimensional electron gas of the Si(111)(√3x√3)-Ag reconstruction as a prototype of electrical conductors by means of Scanning Tunneling Potentiometry (STP). The experimental data show microscopic processes that sum up to macroscopic observed resistance. Besides diffusive scattering by electron-electron and electron-phonon scattering local scattering at step edges of the substrate and at two types of domain boundaries were identified. An analysis of the electrochemical potential at step edges is also presented. One observed result is that the electrochemical potential is a linear response of the external current density. The transmission coefficient across step edges is thus independent of energy on the relevant energy scale being associated with charge transport. A refined analysis of the spatial distribution of the electrochemical potential at monatomic step edges is presented with a spatial resolution down to 2 Å. The absence of tip artifacts is demonstrated by means of STM- and STP-simulations. The electrochemical potential is shown to vary monotonies across a transition length of 5.6(4) Å. The transition region does not occur symmetrically across the topographical step edge but is shifted by 17 Å corresponding to λF/4 to the lower terrace side. The transition length is attributed to a dynamically reduced screening length as a consequence of the electron transfer across the barrier. Furthermore, this thesis covers the transition from the microscopic transport processes, i.e. quantum mechanical tunneling at step edges and diffusive scattering in the two dimensional electron gas, to the macroscopic resistance, bridging the gap between the elementary processes and the electric resistance observed in macroscopic experiments. Although the transport is ballistic on the nanometer scale a correct numerical description of the electrochemical potential is obtained using the model of diffusive transport. This allows for the first time, to evaluate the specific conductivity of the defect free surface and the transmission probability across monatomic steps. The analysis provides the intrinsic conductance of the two dimensional electron gas of σ2DEG = 3080±1100 µS/□. The conductance across monatomic steps was determined to σStep=5000 Ω-1m-1 corresponding to 30 % transmission probability. In addition, numerical simulations yield the direction and magnitude of the local current density at any point with nanometer resolution. Measurements with the prevalent direction of the current either perpendicular or parallel to the step edges demonstrate the limitation of using “specific conductivities”. The transmission depends on the angle of impinging charge carriers and may vary by more than one order of magnitude. Furthermore if the current density is restricted to long and narrow channels, the apparent conductivity of the free surface is reduced, as the effective mean free path decreases due to diffuse scattering at the roughness of the step edges.de
dc.subject.topicMathematics and Natural Sciencede
dc.subject.gerLadungstransportde
dc.subject.germesoskopische Systemede
dc.subject.gerzweidimensionales Elektronengasde
dc.subject.gerRaster Tunnel Potentiometriede
dc.subject.gerAbschirmungde
dc.subject.gerLandauer Widerstands Dipolde
dc.subject.engcharge transportde
dc.subject.engmesoscopic systemsde
dc.subject.engtwo-dimensional electron gasde
dc.subject.engScanning Tunneling Potentiometryde
dc.subject.engscreeningde
dc.subject.englandauer resistivity dipolde
dc.subject.bk33.72de
dc.subject.bk33.68de
dc.subject.bk33.61de
dc.subject.bk33.28de
dc.subject.bk33.20de
dc.subject.bk33.16de
dc.subject.bk33.05de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-1995-5de
dc.identifier.purlwebdoc-1995de
dc.identifier.ppn606011900de


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