Lokale Stimulation des pulmonalen Immunsystems mit dem TLR2/6-Agonisten MALP-2 und deren Auswirkung auf pulmonale Melanommetastasierung im Maus-Modell
Local stimulation of the pulmonary immune system by the TLR 2/6 agonist MALP-2 and impact on pulmonary melanoma metastasis in the mouse model
by Tillmann Oldwig Schill
Date of Examination:2014-07-08
Date of issue:2014-07-04
Advisor:Prof. Dr. Michael P. Schön
Referee:Prof. Dr. Uwe-Karsten Hanisch
Referee:Prof. Dr. Martin Oppermann
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Name:Dissertation,endversion 29062014 ohne Lebenslauf .pdf
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Format:PDF
Abstract
English
Metastasized melanoma is still a non-curable often lethal disease. More than 50% of patients with metastasized melanoma develop lung metastases. The mean survival time after formation of pulmonary metastases is only 7.3 months. Therefore the development of new therapy strategies is mandatory. In the present work we have stimulated the pulmonary innate immune system of C57BL/6 mice by MALP-2 and investigated its effects on experimental melanoma metastasis. Intratracheal application of 0.5µg MALP-2 induced a massive influx of cells of the innate immune system. After 24h the maximum influx was reached. Macrophages showed a 3.4-fold increase and neutrophil granulocytes a 6-fold increase. The influx returned to baseline within 72h. In addition MALP-2 application lead to a considerable increase of VCAM-1 and ICAM-1 expression in pulmonary blood vessels. Moreover we could show that the adhesion molecule VCAM-1 mediates binding of B16-F10-melanoma cells in vitro. Further experiments demonstrate that MALP-2 stimulation could not increase the killing activity of immune cells against B16-F10 melanoma cells in vivo or in vitro. In contrast to earlier publications and to the shown profound influx of immune cells we could not observe a significant change of pulmonary metastases in the mouse model. These findings were irrespective concerning the time point of MALP-2 stimulation, before or after tumor cell arrest in the pulmonary capillary. Additionally investigation of GFP-labeled melanoma cells allowed tracking of early events after tumor cell inoculation and demonstrated that MALP-2 pre-stimulation did not influence pulmonary melanoma cell arrest in vivo. Also, boosting the immune induction by several intratracheal MALP-2 applications did not lead to changes in the amount of established metastases. In summary, these unexpected results demonstrate that the net outcome of immunomodulating therapies is based on multiple intertwined effects on different cell types involved in metastasis. Prediction of the clinical outcome is therefore difficult to deduce from single activities of such immune modulating agents and require detailed analysis concerning multiple factors involved in metastasis formation.
Keywords: TLR 2/6; MALP-2; B16-F10; melanoma metastasis; adaptive immunity; melanoma; lokal immunotherapy; Toll-like-receptors; pulmonal metastasis; mouse model
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Eine Melanomerkrankung im metastasierten Stadium ist heute noch eine nicht heilbare und in den meisten Fällen tödlich verlaufende Erkrankung. Über 50% der Patienten mit metastasierendem malignen Melanom entwickeln Lungenmetastasen. Nach dem Auftreten von Lungenmetastasen beträgt die durchschnittliche Überlebenszeit noch 7,3 Monate. Demnach ist die Entwicklung von Therapiestrategien notwendig, um das Fortschreiten von Tumormetastasen oder sogar deren Entstehung zu verhindern. Die lokale Stimulation der angeborenen Immunabwehr durch Behandlung mit Toll-like-Rezeptor-Agonisten käme hierfür in Frage. Inhalative Behandlungen mit Immunmodulatoren, wie sie für IL-2 beschrieben wurden, könnten insbesondere für die Behandlung pulmonaler Metastasen genutzt werden.
In der vorliegenden Arbeit wurde das pulmonale angeborene Immunsystem im Mausmodell durch den TLR2/6-Agonisten MALP-2 stimuliert und die Auswirkung dieser Immunstimulation auf experimentell induzierte pulmonale Melanommetastasen untersucht.
Intratracheale Instillationen von 0,5 µg MALP-2 führten zu starker Einwanderung neutrophiler Granulozyten (6-fach) und Makrophagen (3,4-fach) in die Lunge von C57/BL6-Mäusen. Innerhalb von 24 h war das Maximum der Immunzelleinwanderung erreicht. Der Leukozyteneinstrom fiel dann innerhalb von 72 h wieder auf das Ursprungsniveau zurück.
Weitere Untersuchungen konnten zeigen, dass MALP-2 auch zu einer deutlichen Steigerung der Expression von VCAM-1 in pulmonalen Blutgefäßen führt. In vitro Experimente zeigten, dass dieses Adhäsionsmolekül die Bindung von B16-F10-Melanomzellen vermitteln kann.
Außerdem führte die MALP-2-Behandlung weder in vitro noch in vivo zu einer signifikanten Steigerung der Fähigkeit von Immunzellen, B16-F10-Melanomzellen zu lysieren.
So konnte, im Gegensatz zu Rückschlüssen aus früheren Publikationen, trotz der ausgeprägten Stimulation des pulmonalen Immunsystems und unabhängig vom Applikationsregime durch MALP-2 vor oder nach Tumorinokulation im Mausmodell keine signifikante Änderung der pulmonalen Metastasen erreicht werden.
Durch Markierung von Melanomzellen, die stabil mit Green fluorescent Protein transfiziert waren, war es möglich, Melanomzellen kurz nach Tumorzellaussaat zu untersuchen. Eine lokale TLR2/6-Aktivierung durch MALP-2-Instillation 24 h vor Tumorinokulation führte aber in vivo zu keiner Beeinflussung des pulmonalen Melanomzellarrests im Mausmodell. Außerdem konnte gezeigt werden, dass auch das „Boostern“ des Immunsystems durch wiederholte intratracheale MALP-2-Applikation an bereits etablierten pulmonalen Metastasen zu keiner Änderung des klinischen Gesamtresultates führt.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass diese teilweise unerwarteten Ergebnisse deutlich machen, dass klinische Vorhersagen bezüglich immunmodulierender Therapien mit Vorsicht zu stellen sind, insbesondere, da multiple, sich wechselseitig beeinflussende Effekte durch die Immunstimulantien selbst das Gesamtergebnis einer Tumortherapie beeinflussen können.
Schlagwörter: TLR 2/6; MALP-2; Melanom; pulmonale Metastasierung; B16-F10; Melanom Metastasierung; Adaptives Immunsystem; Lokale Immuntherapie; Maus-Modell; Toll-like Rezeptoren