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Untersuchungen zur Dauerhaftigkeit von kunstharz-modifiziertem Holz bei Verwendung in Meerwasserkontakt

dc.contributor.advisorMai, Carsten Prof. Dr.
dc.contributor.authorKlüppel, André
dc.date.accessioned2018-01-23T10:50:08Z
dc.date.available2018-01-23T10:50:08Z
dc.date.issued2018-01-23
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-002E-E32D-9
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-6682
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-6682
dc.language.isodeude
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subject.ddc634de
dc.titleUntersuchungen zur Dauerhaftigkeit von kunstharz-modifiziertem Holz bei Verwendung in Meerwasserkontaktde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedInvestigations on the durability of resin-modified wood in marine contactde
dc.contributor.refereeMai, Carsten Prof. Dr.
dc.date.examination2017-12-20
dc.description.abstractgerDiese Arbeit untersucht die Dauerhaftigkeit von kondensationsharz-modifiziertem Holz bei Verwendung in Kontakt mit Meerwasser. Dazu wurde zunächst überprüft, wie sich der Trocknungs- und Aushärtungsprozess auf die Verteilung des Harzes im Holz auswirkt und ob instrumentierte Brinellhärteprüfungen Hinweise auf die resultierende Harzverteilung liefern können. Die Resistenz des harzmodifizierten Holzes gegen holzzerstörende Meerestiere wurde getestet und ein Labortest zur Bestimmung der Witterungsbeständigkeit von Holz in Meerwasserkontakt wurde entwickelt. Für die Versuche wurde Kiefernsplintholz (Pinus sylvestris) mit methyliertem Melamin-Formaldehyd-Harz (MMF) oder mit einem Resol (PF) behandelt. Holzproben wurden mit einer wässrigen Harzlösung imprägniert und im Ofen getrocknet und ausgehärtet. Für eine Nassaushärtung wurden die Proben zuerst in einem Bratschlauch erwärmt, um das Harz auszuhärten, und dann getrocknet. Dadurch fand während der anschließenden Trocknung kein Harztransport statt, so dass das Harz im modifizierten Holz gleichmäßig verteilt war und sich überwiegend in den Zelllumen befand. Bei Trockenaushärtung wurden die Proben unter trocknenden Bedingungen erwärmt, so dass Aushärtung und Trocknung gleichzeitig abliefen. Dabei diffundierte ein Teil des gelösten Harzes während der Trocknung vom Lumen in die Zellwand oder wanderte von der Probenmitte an die Oberfläche. Um Harzgehalt und Zellwandeindringung schnell und einfach zu bestimmen, wurden Methoden zur Auswertung instrumentierter Härteprüfungen auf Brinellprüfungen an Holz übertragen. Bei einer instrumentierten Härteprüfung werden Eindringtiefe und -kraft kontinuierlich gemessen. Auf Grundlage dieser Daten konnte sowohl die Härte als auch ein sog. Eindringmodul, ein Parameter für die Elastizität, bestimmt werden. Dazu war allerdings eine materialabhängige Kalibrierung in Form einer empirischen Flächenfunktion notwendig, die den Zusammenhang von Eindringtiefe und visuell bestimmter Kontaktfläche beschrieb. Die Härte von harzbehandeltem Holz hing fast ausschließlich vom Harzgehalt (WPG) ab, während der Eindringmodul maßgeblich von den Aushärtungsbedingungen beeinflusst wurde. Offensichtlich wird die Härte hauptsächlich durch den Volumenanteil der Poren im Holz bestimmt, während die Elastizität nur durch Einlagerung von Harz in die Zellwand sinkt. Die Resistenz verschieden modifizierter Holzproben gegen die Schiffsbohrmuschel Teredo navalis und gegen die Bohrassel Limnoria quadripunctata wurde in einem Feld- bzw. einem Labortest untersucht. Modifizierungen, welche die Fraßtätigkeit (gemessen als Kotwalzenproduktionsrate) von Bohrasseln in dem Labortest reduzierten, verzögerten auch den Befall durch Schiffsbohrmuschellarven in dem Feldtest. Grundsätzlich wurde eine hohe Resistenz durch einen hohen Harzgehalt und trockene Aushärtungsbedingungen erzielt. Der Wirkmechanismus scheint daher auf der Einlagerung von Harz in die Zellwand zu beruhen. Die Oberfläche von Holzbauteilen, die sich über dem Wasser befinden, wird durch verschiedene Umwelteinflüsse abgebaut. Die Empfindlichkeit gegen diese sog. Bewitterung kann anhand des Zugfestigkeitsverlustes von Mikrofurnieren während einer künstlichen Bewitterung bestimmt werden. Durch Variation der Prüfbedingungen können Rückschlüsse auf den relativen Abbau der einzelnen Zellwandpolymere gezogen werden. Zugversuche an delignifizierten Furnieren und an Furnieren, aus welchen die amorphen Polysaccharide durch saure Hydrolyse entfernt wurden, zeigten, dass der Einfluss der Matrixpolymere, Lignin und Hemicellulosen, am geringsten ist, wenn konditionierte (20 °C, 65% rel. LF) Furniere ohne freie Einspannlänge getestet werden (Z-span-Trockenfestigkeit). Matrixpolymere beeinflussten die Zugfestigkeit besonders dann, wenn mit einer definierten, freien Einspannlänge (F-span) geprüft wurde: Delignifizierung verringerte dabei ausschließlich die Nassfestigkeit; Hydrolyse hatte einen stärkeren Effekt auf die Trockenfestigkeit. Eine wiederholte Befeuchtung der Mikrofurniere mit Meerwasser reduzierte die F-span- Nassfestigkeit aber nicht die Z-span-Trockenfestigkeit. Bei der Trocknung der befeuchteten Furniere im Trockenschrank bei 40 °C wurde die Matrix wahrscheinlich beschädigt, weil in den Poren wachsende Salzkristalle von innen Druck ausübten. Künstliche Bewitterung mit abwechselnder UV-Strahlung und demineralisiertem Wasserspray oder Meerwasserspray verursachte mit beiden Wasserarten identische F-span-Nassfestigkeitsverluste. Der Ligningehalt der mit Meerwasser bewitterten Furniere war allerdings höher. Das Meerwasser scheint den Ligninabbau durch UV-Strahlung zu verlangsamen. Aufgrund dieser Wechselwirkung wird zur Bestimmung der Witterungsbeständigkeit in Meerwasserkontakt eine künstliche Bewitterung vorgeschlagen, die UV-Strahlung und Meerwasserbefeuchtung kombiniert. Kunstharz-modifizierungen können die Dauerhaftigkeit von Holz im Meerwasser deutlich erhöhen. Ihre Wirksamkeit hängt allerdings stark von der Harzverteilung im Holz ab, die wiederum maßgeblich von den Trocknungs- und Aushärtungsbedingungen mitbestimmt wird. Diese müssen bei Entwicklung entsprechender Modifizierungsprozesse daher unbedingt berücksichtigt werden. Die Prozessentwicklung muss außerdem unterstützt werden durch die Entwicklung von Schnellmethoden sowohl zur Bestimmung der Harzverteilung als auch zur Überprüfung der angestrebten Produkteigenschaften.de
dc.description.abstractengThis thesis investigates the durability of resin-modified wood in marine contact. For this purpose, it examines the influence of process conditions on resin distribution in the modified wood and it explores the possibility of determining resin distribution by means of instrumented Brinell hardness testing. The resistance of resin-modified wood to marine wood borers was investigated and a laboratory testing procedure was developed for determining the weathering resistance of wood in marine contact. For the experiments, pine sapwood (Pinus sylvestris) was modified with methylated melamine formaldehyde (MMF) or a resole (PF). Specimens impregnated with an aqueous solution of the resin were dried and cured in an oven. For wet curing, specimens were heated in plastic bags to cure the resin before drying. Therefore, there was no resin transport during drying and the resin was evenly distributed within the specimens and it resided mainly in the lumens. During dry curing, water could freely evaporate so that curing and drying occurred simultaneously. In that process, still dissolved resin diffused from the lumen into the cell wall or migrated from the specimen’s centre to its surface. Methods for the analysis of instrumented indentation tests were transfered to Brinell hardness tests on wood for fast and convenient determination of resin content and cell wall penetration. During instrumented hardness testing, depth of indentation and applied load are continuously recorded. Both hardness and indentation modulus, a measure for elasticity, could be extracted from the depth-sensing data. However, accurate results required a material-dependent calibration based on an empirical area function that relates contact depth and the visually determined contact area. Hardness of modified wood almost exclusively depended on resin content, while indentation modulus was significantly affected by curing conditions. Obviously, hardness is determined mainly by the volume fraction of pores, while elasticity is reduced by resin deposited in the cell wall. The resistance of differently modified wood to the shipworm Teredo navalis and the gribble Limnoria quadripunctata was assessed in a field test and by means of a short-term laboratory assay, respectively. Modifications that reduced feeding (measured as faecal pellet production rate) of gribbles in the laboratory assay also inhibited the settlement of shipworm larvae in the field test. Principally, high resin contents and dry curing conditions increased the resistance to marine borers. Therefore, it was concluded that the mode of action involves the deposition of resin in the cell wall. The surface of the above-water portions of wooden structures is degraded by a combination of environmental factors. This process is called weathering. The susceptibility to weathering can be evaluated by measuring the loss of tensile strength of micro-veneers during artificial weathering. Variation of test conditions allows to draw conclusions on the degradation of different cell wall polymers. Tensile tests on microveneers, which were subjected to acid hydrolysis or delignification, showed that the matrix polymers, lignin and hemicelluloses, had only a minor influence on tensile strength when dry veneers (20 °C, 65% rel. humidity) were tested at zero span. However, matrix polymers strongly affected finite span strength: Delignification reduced only wet strength; hydrolysis had a stronger effect on dry strength.Repeated wetting with seawater reduced f-strengthwet but not z-strengthdry. Repeated wetting with seawater probably damaged the cell wall matrix, because salt crystals, which grew inside the cell wall nanopores during drying in an oven at 40 °C, exerted stress on the adjacent material. Artificial weathering including UV irradiation and spray of seawater or of demineralized water decreased f-strengthwet irrespective of water type. However, the lignin content was higher in the seawater-weathered veneers. Seawater seemed to inhibit delignification resulting from photodegradation. Because seawater wetting and UV irradiation interact, artificial weathering schedules for the determination of weathering resistance of wood in sea contact should combine both degradation factors. Resin-modifications can considerably increase the durability of wood in sea contact. However, their efficiency crucially depends on resin distribution, which in turn is substantially influenced by drying and curing conditions. Therefore, it is imperative that the development of respective modification processes involves the drying and curing process. Also, the process development must be supported by the development of rapid methods for both determining resin distribution and assessing product characteristics.de
dc.contributor.coRefereeMilitz, Holger Prof. Dr.
dc.subject.gerHolzmodifizierungde
dc.subject.gerKunstharzede
dc.subject.gerHolzzerstörende Meerestierede
dc.subject.gerBewitterungde
dc.subject.gerInstrumentierte Härteprüfungde
dc.subject.gerMikrofurnierede
dc.subject.gerZ-span-Zugversuchde
dc.subject.engWood modificationde
dc.subject.engSynthetic resinsde
dc.subject.engMarine borersde
dc.subject.engWeatheringde
dc.subject.engInstrumented hardness testingde
dc.subject.engMicro veneersde
dc.subject.engZ-span tensile testingde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-002E-E32D-9-7
dc.affiliation.instituteFakultät für Forstwissenschaften und Waldökologiede
dc.subject.gokfullForstwirtschaft (PPN621305413)de
dc.identifier.ppn1011413817


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