dc.contributor.advisor | Bürger-Arndt, Renate Prof. Dr. | |
dc.contributor.author | Meyer-Schulz, Katharina | |
dc.date.accessioned | 2018-04-11T08:26:51Z | |
dc.date.available | 2018-04-11T08:26:51Z | |
dc.date.issued | 2018-04-11 | |
dc.identifier.uri | http://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-002E-E3B5-4 | |
dc.identifier.uri | http://dx.doi.org/10.53846/goediss-6822 | |
dc.language.iso | deu | de |
dc.rights.uri | http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/ | |
dc.subject.ddc | 634 | de |
dc.title | Zu den gesundheitsfördernden Effekten von Waldaufenthalten | de |
dc.type | doctoralThesis | de |
dc.title.translated | Among the health-promoting effects of forest exposures | de |
dc.contributor.referee | Krott, Max Prof. Dr. | |
dc.date.examination | 2017-08-25 | |
dc.description.abstractger | Herzerkrankungen und Depressionen sind die Zivilisationskrankheiten, die die Menschen der einkommensstarken Länder, prognostiziert auf das Jahr 2030, am meisten beeinträchtigen werden. Aktuell führen diese Erkrankungen bereits zu erheblichen finanziellen volkswirtschaftlichen Be-lastungen vor allem für das Gesundheitssystem, die sich angesichts der Prognose noch um ein Vielfaches erhöhen werden. Untersuchungen über den Zusammenhang von Natur und Gesundheit zeigen einen positiven Zusammenhang zwischen Naturaufenthalten und gesundheitsfördernden Effekten (nicht nur für Herzerkrankte und Depressive). In möglichen Therapieansätzen scheint die Natur jedoch keine Rolle zu spielen.
Im Fokus dieser kumulativen Dissertation steht die am Gemeinwohl orientierte Gesundheitsvorsorge im Kontext der Walderholung. Die gesellschaftliche und politische Wahrnehmung des Themas beginnt theoretisch konzeptionell in der frühen Waldfunktionenlehre und hat erneut Relevanz im Ökosystemleistungskonzept (ÖSL-Konzept). Die Waldfunktionenkartierung und das ÖSL-Konzept integrieren die Gesundheitsaspekte, ohne sie näher zu spezifizieren. Der Gemeinwohlauftrag für die Volksgesundheit ist daher nur schwer operationalisierbar. In diesem Kontext stellte sich die Frage nach der forstpolitischen Verankerung des waldbezogenen Gesundheitsvorsorgeansatzes im deutschsprachigen Raum.
In diesem Sinne wurden zunächst der internationale Stand der Forschung zu den gesundheitsfördernden Effekten von Waldaufenthalten sowie die Aufmerksamkeit und forstpolitische Akzeptanz hinsichtlich dieser Forschungsergebnisse auf europäischer und deutscher Ebene eruiert. Zahlreiche Studien, die positive (v.a. stressreduzierende) Effekte von Waldaufenthalten auf das körperliche und mentale Wohlbefinden nachweisen, wurden im Zuge einer narrativen Literaturübersicht identifiziert. Die aus einem Waldaufenthalt resultierenden Gesundheitsaspekte werden von den deutschsprachigen europäischen Ländern vernachlässigt. Dies wird insbesondere im Vergleich mit Schottland deutlich, das die Gesundheitsaspekte explizit in der Forststrategie aufge-griffen hat.
Experteninterviews mit Forst- (FE) und Gesundheitsexperten (GE) und Experten aus da-zwischenstehenden Berufen wurden durchgeführt. Aus diesen Interviews wurden Rückschlüsse über die Einstellung zu den gesundheitsfördernden Effekten von Waldaufenthalten gezogen und die potentielle Bereitschaft, mit dem jeweilig anderen Sektor zusammenzuarbeiten, abgeleitet. Die Mehrheit der Experten hegte die (mittlere bis starke) Vermutung, Waldaufenthalte hätten ge-sundheitsfördernde Effekte. Zudem wies der Großteil der Experten eine (mittlere bis starke) Bereitschaft auf, mit dem jeweilig anderen Sektor zu kooperieren.
Die Auswirkungen eines Waldspaziergangs auf das körperliche und mentale Wohlbefinden von Probanden wurde mittels Messungen zur Herzfrequenzvariabilität (HRV) und zur elektro-dermalen Aktivität (EDA) und des Profile of Mood States Test (Aussagen zum Gemütszustand) erfasst. Insbesondere im Vergleich mit einem gleichlangen Stadtspaziergang zeigten der Verlauf der HRV und EDA sowie die Veränderungen des Gemütszustandes zum Teil signifikante Unterschiede, die als stressreduzierende Effekte des Waldspaziergangs interpretiert wurden. Als limitierender Faktor stellten sich die zeit- und kostenintensiven Messungen zum körperlichen Wohlbefinden heraus, die in Folge ihrer Fehleranfälligkeit zu einem erheblichen Datenverlust führten. Dennoch wurde gezeigt, dass sich Aufenthalte in einem deutschen Wald positiv auf das körperliche und mentale Wohlbefinden auswirken. Die Aussagekraft der Tests bleibt infolge der geringen Zahl an Versuchspersonen jedoch begrenzt.
Zuletzt wurde eine Onlinebefragung mit einer größeren Anzahl von FE und GE ausgeführt. Dabei wurde ein Fragebogen verwendet, der auch den zuvor interviewten Experten vorgelegt wurde. Die aus dem Vergleich beider Befragungen resultierenden Ergebnisse zeigten, dass sich die FE der gesundheitsfördernden Effekte von Waldaufenthalten bewusst sind und eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Experten aus dem Gesundheitssektor besteht. Die äußerst geringe Teilnahme der GE an der Onlinebefragung ermöglichte diesbezüglich keine Aussage.
Abschließend kann festgehalten werden, dass der Wald ein eindeutiges Potential zur Ver-besserung der körperlichen und mentalen Gesundheit von Waldbesuchern aufweist. Dies sollte angesichts der eingangs dargelegten Zivilisationskrankheiten und der daraus resultierenden Kosten bei der künftigen Entwicklung von Strategien zur Gesundheitsvorsorge verstärkt berücksichtigt werden. Schließlich werden konkrete Empfehlungen für die einzelnen Akteursgruppen gegeben, die involviert werden sollten, um die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den gesundheitsfördernden Effekten in die Praxis zu transferieren. | de |
dc.description.abstracteng | According to a forecast people of the high-income countries will suffer most on the two civilization diseases heart diseases and depression in year 2030. Currently, these diseases already lead to considerable financial strain on the economy, especially for the health system, which will increase by many times because of this forecast. In the context of nature and health studies show a positive relationship between nature exposure and health promoting effects (not just for the suffering on heart diseases and depression). However, nature seems to play no role in possible therapeutic approaches.
The focus of this cumulative dissertation is on the public welfare oriented health care in the context of forest recreation. The social and political perception of the topic begins theoretically conceptually in the early forest function theory and has again relevance in the Millennium Eco-system Assessment concept (MEA concept). The forest function mapping and the MEA concept integrate the health aspects without specifying them more closely. Therefore, it is difficult to make the general interest mission on public health more operational. In this context, the question arose about the forest political-based health care approach in German-speaking Europe.
In this sense, the international state of research on the health-promoting effects of forest exposure as well as the attention and forest policy acceptance regarding these research results at European and German levels were investigated first. Numerous studies, which show positive effects of forest exposure on physical and mental well-being, have been identified in a narrative literature review. The health aspects resulting from a forest exposure are neglected by German-speaking European countries. This is particularly evident in comparison with Scotland, which explicitly took up the health aspects in the forestry strategy.
Expert interviews with forest (FE) and health experts (GE) and experts from professions standing in-between those professions were conducted. From these, conclusions were drawn about the attitude to the health-promoting effects of forest exposures and the potential willingness to cooperate with the respective other sector. Most of the experts have the (medium to strong) assumption that forest exposure would have health-promoting effects. In addition, most of the experts had a (medium to strong) willingness to cooperate with the respective other sector.
The effects of a forest walk on the physical and mental well-being of test persons were measured using heart rate variability (HRV) and electrodermal activity (EDA) and the Profile of Mood States test (state of mind). Compared with a similar urban walk, the course of the HRV and EDA as well as the changes in the mood state showed partly significant differences, which were interpreted as stress-reducing effects of the forest walk. As a limiting factor, the time-consuming and cost-intensive measurements for physical well-being were found which led to a considerable loss of data because of their prone to error. Nevertheless, it has been shown that exposure in a German forest have a positive effect on physical and mental wellbeing. However, due to the small number of test persons the significance of the tests is limited.
Lastly, an online survey with a larger number of FE and GE was performed. A questionnaire was used, which was also filled out previously from the interviewed experts. The results from the comparison of both surveys showed that the FE’s are aware of the health-promoting effects of forest exposures and are willing to cooperate with experts from the health sector. The very low participation of the GE’s in the online survey made it not possible give any statement in this regard.
Finally, it can be stated that the forest has a clear potential for improving the physical and mental health of forest visitors. This should be given greater consideration in the light of the above-mentioned civilization diseases and the resulting costs in the future development of health care strategies. Finally, concrete recommendations are made for different stakeholder groups that should be involved to transfer the scientific findings on the health-promoting effects into practice. | de |
dc.contributor.coReferee | Ammer, Christian Prof. Dr. | |
dc.subject.ger | Wald und Gesundheit | de |
dc.subject.ger | Waldbaden | de |
dc.subject.ger | Stressreduktion | de |
dc.subject.eng | forest bathing | de |
dc.subject.eng | forest health benefits | de |
dc.subject.eng | stress reducing effects | de |
dc.identifier.urn | urn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-002E-E3B5-4-1 | |
dc.affiliation.institute | Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie | de |
dc.subject.gokfull | Forstwirtschaft (PPN621305413) | de |
dc.identifier.ppn | 1018475346 | |