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Zusammenhang der Biomarker NT-proBNP und Galectin-3 mit dem psychischen Befinden und der Lebensqualität von Patient*innen mit Herzinsuffizienz und erhaltener Ejektionsfraktion

dc.contributor.advisorHerrmann-Lingen, Christoph Prof. Dr.
dc.contributor.authorWilke, Marieke Rebecca
dc.date.accessioned2023-04-17T15:47:25Z
dc.date.issued2023-04-17
dc.identifier.urihttp://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?ediss-11858/14623
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-9808
dc.format.extentXXX Seitende
dc.language.isodeude
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
dc.subject.ddc610de
dc.titleZusammenhang der Biomarker NT-proBNP und Galectin-3 mit dem psychischen Befinden und der Lebensqualität von Patient*innen mit Herzinsuffizienz und erhaltener Ejektionsfraktionde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedRelationship of the biomarkers NT-proBNP and Galectin-3 with psychological well-being and quality of life in patients with heart failure and preserved ejection fractionde
dc.contributor.refereeHerrmann-Lingen, Christoph Prof. Dr.
dc.date.examination2023-04-26de
dc.description.abstractgerDie chronische Herzinsuffizienz ist ein komplexes klinisches Syndrom, das mit einer hohen Mortalität, häufigen Krankenhauseinweisungen, schlechter Lebensqualität und einer kostenintensiven medizinischen Versorgung verbunden ist. Anhand der Ejektionsfraktion wird das Krankheitsbild unterteilt in eine Herzinsuffizienz mit eingeschränkter links-ventrikulärer Ejektionsfraktion von unter 40% (HFrEF) sowie mit erhaltener Ejektionsfraktion von mindestens 50% (HFpEF). Trotz der Tatsache, dass die HFpEF einen ebenso großen Anteil der Herzinsuffizienzpatient*innen ausmacht wie die HFrEF, finden sich zu ihrer Diagnostik und Therapie im Vergleich wesentlich weniger wissenschaftliche Studien. Interessanterweise deutet die bisherige Studienlage zu kardiovaskulären Erkrankungen darauf hin, dass erhöhte Plasma-Spiegel der natriuretischen Peptide und des Galectin-3 mit verbessertem psychischem Befinden assoziiert sind. In der vorliegenden Promotionsarbeit sollen diese Zusammenhänge bei Patient*innen mit HFpEF sowohl im Quer- als auch im Längsschnitt untersucht werden. Auch wird untersucht, ob das Geschlecht einen Einfluss auf diese Assoziationen hat. Es wurden post-hoc Regressions- und Mediationsanalysen der Daten von 422 Patient*innen aus der Aldo-DHF-Studie durchgeführt. Die psychosoziale Bewertung erfolgte anhand der Hospital Anxiety and Depression Scale, dem Maastricht Questionnaire, dem Minnesota Living with Heart Failure Questionnaire, dem ENRICHD Social Support Inventory und dem Short Form-36 Health Survey. In Übereinstimmung mit der bisherigen Literatur zeigte das N-terminal pro brain natriuretic Peptide (NT-proBNP) eine schwache negative Korrelation mit der HADS-Angst-Skala bei Studienbeginn (r = -0,087; p = 0,092). Höhere Punktwerte der HADS-Angstskala bei Studienbeginn waren zudem mit niedrigeren NT-proBNP-Werten 12 Monate später assoziiert (r = -0,116; p = 0,026). Bei der erneuten Durchführung der Analysen getrennt nach Geschlecht stellte sich heraus, dass diese Assoziationen nur bei den Männern, nicht aber bei den Frauen auftraten. Nach multivariater Adjustierung für u. a. Alter, Soziale Unterstützung, Geschlecht und Körperliche Funktionsfähigkeit konnten die initial gefundenen Assoziationen jedoch nicht mehr nachgewiesen werden, was vermutlich auf einen Mediationseffekt der Sozialen Unterstützung zurückzuführen ist. Alternativ wird hier eine Scheinkorrelation durch die Variablen Alter und Soziale Unterstützung erzeugt. Schließlich wurde weder ein Zusammenhang zwischen NT-proBNP und Depression noch zwischen Galectin-3 und Angst oder Depression gefunden. Die hier gezeigten Assoziationen decken sich weitestgehend mit bisherigen Ergebnissen zur Assoziation von höheren Plasmaspiegeln der natriuretischen Peptide mit reduzierter Angst in diversen Tierversuchen sowie Studien an Patient*innen mit kardiovaskulären Erkrankungen oder Panikstörung. Der am breitesten diskutierte Erklärungsansatz für diesen Zusammenhang beschäftigt sich mit der neurobiologischen Rolle der natriuretischen Peptide im zentralen Nervensystem. Ihr hemmender, sympatholytischer Einfluss auf die stress-sensitive Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse und das vegetative Nervensystem wurde im Rahmen diverser Verhaltensstudien deutlich. Im Hinblick auf die Rolle der sozialen Unterstützung ergab die Mediationsanalyse, dass soziale Unterstützung als vollständiger Mediator agiert, welcher, zusammen mit der konfundierenden Variable Alter, indirekt die Assoziation zwischen Angst und den NT-proBNP-Werten herstellt. Es gibt verschiedene Erklärungsansätze, wie die soziale Unterstützung als Vermittler für die negative Korrelation zwischen (NT-pro)BNP und Angst fungieren könnte. Einerseits könnte BNP einen biologischen Effekt auf die Wahrnehmung sozialer Interaktionen ausüben, was zu einem gesteigerten Gefühl von Vertrauen und einer als positiver eingeschätzten sozialen Unterstützung führt und dadurch anxiolytisch wirkt. Dieser Effekt könnte indirekt über Oxytocin entstehen. Alternativ könnte die soziale Unterstützung, zusammen mit dem Alter, auch als konfundierende Variable fungieren, die eine Scheinkorrelation zwischen NT-proBNP und der Angst erzeugt. Interessanterweise ergaben die longitudinalen Analysen auch eine eindeutige, negative Korrelation zwischen der Angstskala der HADS zur Baseline und den 12 Monate später gemessenen NT-proBNP-Werten. Wohingegen umgekehrt nur ein nicht signifikanter Trend vorlag. Möglicherweise kann sich eine mäßige Angstsymptomatik positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken, indem er die Patient*innen dazu veranlasst, ihren Lebensstil gesünder zu gestalten sowie engmaschiger ärztliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Denkbar wäre zudem, dass sich eine erhöhte Ängstlichkeit bzw. ein erhöhtes Stress-Level über einen bislang unbekannten Mechanismus hemmend auf die Produktion bzw. Sekretion des (NT-pro)BNP auswirkt. Dies ist die erste Studie, die den longitudinalen Zusammenhang von NT-proBNP mit Symptomen der Angst und Depression bei Patient*innen mit HFpEF untersucht. Weitere experimentelle Arbeiten sind nötig, um die Wechselwirkungen zwischen (NT-pro)BNP und dem psychischen Befinden in Abhängigkeit von der sozialen Unterstützung, dem Oxytocin, Vagotonus und dem Geschlecht genauer zu untersuchen.de
dc.description.abstractengChronic heart failure is a complex clinical syndrome associated with high mortality, frequent hospitalizations, poor quality of life, and cost-intensive medical care. Based on ejection fraction, the clinical picture is divided into heart failure with impaired left ventricular ejection fraction of less than 40% (HFrEF) and with preserved ejection fraction of at least 50% (HFpEF). Despite the fact that HFpEF accounts for as large a proportion of heart failure patients as HFrEF, there are far fewer scientific studies on its diagnosis and therapy. Interestingly, studies on cardiovascular diseases indicate that increased plasma levels of natriuretic peptides and galectin-3 are associated with improved psychological well-being. In this dissertation, these associations will be investigated in patients with HFpEF, both cross-sectionally and longitudinally. It will also be investigated whether gender has an influence on these associations. Post-hoc regression and mediation analyses of data from 422 patients in the Aldo-DHF study were performed. Psychosocial assessment was performed using the Hospital Anxiety and Depression Scale, the Maastricht Questionnaire, the Minnesota Living with Heart Failure Questionnaire, the ENRICHD Social Support Inventory, and the Short Form-36 Health Survey. Consistent with previous literature, the N-terminal pro brain natriuretic peptide (NT-proBNP) showed a weak negative correlation with the HADS Anxiety Scale at baseline (r = -0.087; p = 0.092). Higher HADS anxiety scale scores at baseline were also associated with lower NT-proBNP scores 12 months later (r = -0.116; p = 0.026). When analyses were performed again separately by sex, it was found that these associations occurred only in men but not in women. However, after multivariate adjustment for age, social support, gender, and physical functioning, among others, the associations initially found could no longer be detected, which is presumably due to a mediation effect of social support. Alternatively, a spurious correlation is generated by the variables age and social support. Finally, no association was found between NT-proBNP and depression, nor between galectin-3 and anxiety or depression. The associations shown here are largely consistent with previous findings on the association of higher plasma levels of natriuretic peptides with reduced anxiety in various animal studies and studies in patients with cardiovascular disease or panic disorder. The most widely discussed explanation for this relationship deals with the neurobiological role of natriuretic peptides in the central nervous system. Their inhibitory, sympatholytic influence on the stress-sensitive hypothalamic-pituitary-adrenocortical axis and the autonomic nervous system has become evident in the context of various behavioral studies. Regarding the role of social support, mediation analysis revealed that social support acts as a full mediator, which, together with the confounding variable age, indirectly establishes the association between anxiety and NT-proBNP levels. There are several explanations of how social support might act as a mediator for the negative correlation between (NT-pro)BNP and anxiety. On the one hand, BNP could exert a biological effect on the perception of social interactions, leading to an increased sense of trust and a more positively perceived social support, thereby acting as an anxiolytic. This effect could arise indirectly via oxytocin. Alternatively, social support, together with age, could also act as a confounding variable producing a spurious correlation between NT-proBNP and anxiety. Interestingly, longitudinal analyses also revealed a clear negative correlation between baseline HADS anxiety scale and NT-proBNP levels measured 12 months later. Conversely, there was only a non-significant trend. It is possible that moderate anxiety symptoms may have a positive effect on the course of the disease by encouraging patients to adopt a healthier lifestyle and to seek medical advice more closely. It is also conceivable that an increased anxiety or stress level has an inhibitory effect on the production or secretion of (NT-pro)BNP via an as yet unknown mechanism. This is the first study to investigate the longitudinal association of NT-proBNP with symptoms of anxiety and depression in patients with HFpEF. Further experimental work is needed to further investigate the interactions between (NT-pro)BNP and psychological well-being in relation to social support, oxytocin, vagotone, and gender.de
dc.contributor.coRefereeSandek, Anja PD Dr.
dc.subject.gerHFpEFde
dc.subject.gerAngstde
dc.subject.gerDepressionde
dc.subject.gerNT-proBNPde
dc.subject.gerGalectin-3de
dc.subject.engHFpEFde
dc.subject.engAnxietyde
dc.subject.engDepressionde
dc.subject.engNT-proBNPde
dc.subject.engGalectin-3de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-ediss-14623-7
dc.date.embargoed10000-01-01
dc.affiliation.instituteMedizinische Fakultätde
dc.subject.gokfullInnere Medizin - Allgemein- und Gesamtdarstellungen (PPN619875747)de
dc.subject.gokfullOK-MEDIZINde
dc.description.embargoedunknownde
dc.identifier.ppn1843080443
dc.creator.birthnameSchulzde
dc.notes.confirmationsentConfirmation sent 2023-04-18T06:15:01de
dc.description.embargotextgerDiese Dateien sind bis zum Abschluß der Staatsexamensprüfung gesperrt.
dc.description.embargotextengThese files are not accessible until the state exam has been completed.


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