Prognostische Bedeutung von Vorhofflimmern bei Patienten mit akuter Lungenembolie
Atrial fibrillation in patients with pulmonary embolism
by Nina In Jung Rogge
Date of Examination:2024-03-21
Date of issue:2024-03-18
Advisor:PD Dr. Kristian Hellenkamp
Referee:Prof. Dr. Markus Roessler
Referee:Prof. Dr. Thomas Meyer
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Format:PDF
Abstract
English
Background: Although prior studies indicate a high prevalence of atrial fibrillation (AF) in patients with pulmonary embolism (PE), the exact prevalence and prognostic impact are unknown. Methods: We aimed to investigate the prevalence, risk factors and prognostic impact of AF on risk stratification, in-hospital adverse outcomes and mortality in 528 consecutive PE patients enrolled in a single-centre registry between 09/2008 and 09/2017. Results: Overall, 52 patients (9.8%) had known AF and 57 (10.8%) presented with AF on admission; of those, 34 (59.6%) were newly diagnosed with AF. Compared to patients with no AF, overt hyperthyroidism was associated with newly diagnosed AF (OR 7.89 [2.99-20.86]), whilst cardiovascular risk comorbidities were more frequently observed in patients with known AF. Patients with AF on admission had more comorbidities, presented more frequently with tachycardia and elevated cardiac biomarkers and were hence stratified to higher risk classes. However, AF on admission had no impact on in-hospital adverse outcome (8.3%) and in-hospital mortality (4.5%). In multivariate logistic regression analyses corrected for AF on admission, NT-proBNP and hsTnT elevation as well as higher risk classes in risk assessment models remained independent predictors of an in-hospital adverse outcome. Conclusion: Atrial fibrillation is a frequent finding in PE, affecting more than 10% of patients. However, AF was not associated with a higher risk of in-hospital adverse outcomes and did not affect the prognostic performance of risk assessment strategies. Thus, our data support the use of risk stratification tools for patients with acute PE irrespective of the heart rhythm on admission.
Keywords: atrial fibrillation; pulmonary embolism; risk stratification; prognosis
German
Hintergrund: Vorangehende Studien berichten von einer hohen Prävalenz von Vorhofflimmern (VHF) bei Patienten mit akuter Lungenembolie (LE), die exakte Prävalenz und die prognostische Bedeutung sind jedoch noch unklar. Methoden: In einem Zeitraum von 09/2008 bis 09/2017 wurden 528 Patienten mit akuter LE konsekutiv in einer monozentrischen Kohortenstudie eingeschlossenen. Wir haben die Prävalenz, die Risikofaktoren und die prognostische Bedeutung von VHF auf die Risikostratifizierung, das Auftreten von Komplikationen während des Krankenhausaufenthaltes und die Mortalität untersucht. Ergebnisse: Insgesamt war bei 52 Patienten (9,8%) ein VHF bereits bekannt, 57 Patienten (10,8%) präsentierten sich mit einem VHF bei Aufnahme. Bei 34 dieser Patienten wurde das VHF erstmalig diagnostiziert. Patienten mit einer Erstdiagnose VHF konnte verglichen mit Patienten ohne Rhythmusstörung mit dem Auftreten einer manifesten Hyperthyreose assoziiert werden (OR 7,89 [2,99-20,86]), während Patienten mit bekanntem VHF häufiger kardio-vaskuläre Komorbiditäten aufwiesen. Patienten mit VHF bei Aufnahme zeigten mehr Komorbiditäten, präsentierten sich häufiger mit einer Tachykardie und erhöhten Biomarkern, sodass eine Gruppierung in höhere Risikostratifizierungsklassen erfolgte. VHF bei Aufnahme hat keinen Einfluss auf die Entwicklung von LE-bedingten Komplikationen während des Krankenhausaufenthaltes (8,3%) oder die Mortalität (4,5%). In einer multivariaten Regressionsanalyse korrigiert um das Vorliegen eines VHF bei Aufnahme konnte nachgewiesen werden, dass der prognostische Wert von erhöhten Biomarkern NT-proBNP und hsTnT sowie eine höhere Klassifizierung nach Risikostratifizierungsalgorithmen unabhängige Prädiktoren für die Entwicklung von Komplikationen während des Krankenhausaufenthaltes blieben. Zusammenfassung: VHF ist mit mehr als 10% ein häufiger Befund bei Patienten mit LE. VHF ist nicht mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Komplikationen während des Krankenhausaufenthaltes assoziiert und hat keinen Einfluss auf die prognostische Aussagekraft der etablierten Risikostratifizierungsalgorithmen. Unsere Daten unterstützen, dass die Risikostratifizierung bei Patienten mit akuter LE unabhängig vom Herzrhythmus bei Aufnahme angewendet werden kann.
Schlagwörter: Vorhofflimmern; Lungenembolie; Risikostratifizierung; Prognose