Causes and consequences of female competition in redfronted lemurs (Eulemur rufifrons)

by Lea-Maria Prox
Doctoral thesis
Date of Examination:2023-10-17
Date of issue:2024-04-19
Advisor:Prof. Dr. Peter M. Kappeler
Referee:Prof. Dr. Peter M. Kappeler
Referee:Dr. Damien Farin
Persistent Address: http://dx.doi.org/10.53846/goediss-10438

 

 

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Abstract

English

Competition among female mammals appears to be much more widespread than previously thought, and it can take on extreme forms, including eviction and even death. Nevertheless, female competition has only recently been acknowledged as a pervasive mechanism of sexual selection and it remains understudied in comparison to male competition, so that its causes, mechanisms, and consequences remain comparatively poorly understood. Although research on female competition in the light of sexual selection has been accumulating over the past years, most studies examine patterns of female competition isolated from other aspects of sociality such as reproductive interests of males or without consideration of multiple causes. Particularly rare and infrequent mechanisms of female competition such as female evictions have so far only been studied in a few species. In this thesis, I studied causes and consequences of female competition in redfronted lemurs (Eulemur rufifrons), a primate species endemic to Madagascar where evictions have been previously documented. I aimed to understand demographic circumstances favouring female-female competition, causes of conflict, trade-offs with kin selection, and interactions with male reproductive strategies. In addition, I examined potential consequences of evictions on social structures of groups. Based on 24 years of demographic data and 6 years of behavioural observation and hormonal data of known individuals, I showed that female redfronted lemurs targeted close female kin for forcible, permanent, and presumably lethal eviction, even though groups contain multiple unrelated males. I identified limited group size as the main driver for departures of individuals of both sexes from groups and showed that male emigrations and female evictions are therefore not independent of each other. While female evictions were more likely at higher numbers of juvenile females, male emigrations were more likely when the proportion of adult males to adult females was increased. In addition, I found that infant survival decreased with number of juvenile females present. I could show that despite increased glucocorticoid levels, agonism levels in both sexes were not related to resource availability or reproductive season. The fact that female competition did not seem to be linked to immediate competition for food resources or access to mates, suggests that the mechanisms of female evictions in redfronted lemurs might be an evolutionary stable strategy that is aimed at longer-term benefits. Beyond this, the social structure of groups seemed to be unaffected by group member loss. Together, these three chapters create a comprehensive portrait of an extreme case of female competition. They highlight the importance of conducting integrative studies that consider all group members to create a more complete picture of what causes competition in females and how it can form a species’ social organization. It further highlights the importance of long-term studies to facilitate the detection and quantification of sporadically occurring mechanisms of female competition.
Keywords: female competition; lemurs; eviction

German

Weibliche Konkurrenz in Säugetieren scheint weitaus verbreiteter zu sein als ursprünglich angenommen und kann extreme Formen annehmen, einschließlich Ausschluss von Weibchen aus Gruppen und sogar Tod. Dennoch wurde weibliche Konkurrenz erst kürzlich als ein weit verbreiteter Mechanismus der sexuellen Selektion anerkannt und bleibt im Vergleich zum männlichen Wettbewerb wenig erforscht, sodass ihre Ursachen, Mechanismen und Konsequenzen vergleichsweise schlecht verstanden sind. Obwohl in den letzten Jahren vermehrt zu weiblicher Konkurrenz im Kontext der sexuellen Selektion geforscht wurde, untersuchen die meisten Studien die Muster weiblicher Konkurrenz isoliert von anderen Aspekten der Sozialität, wie den reproduktiven Interessen der Männchen oder nicht unter Berücksichtigung mehrerer Ursachen. Besonders seltene und wenig erforschte Mechanismen weiblicher Konkurrenz, wie der Ausschluss von Weibchen aus Gruppen, wurden bisher nur bei wenigen Arten untersucht. In dieser Dissertation habe ich Ursachen und Konsequenzen weiblicher Konkurrenz bei Rotstirnmakis (Eulemur rufifrons) untersucht, einer Primatenart, die endemisch in Madagaskar vorkommt und bei der der Ausschluss von Weibchen aus Gruppen zuvor dokumentiert wurde. Mein Ziel war es, die demografischen Umstände, die weibliche Konkurrenz begünstigen, zu verstehen und Konfliktursachen, den Zusammenhang mit Verwandtenselektion und Interaktionen mit männlichen Fortpflanzungsstrategien zu untersuchen. Darüber hinaus habe ich potenzielle Konsequenzen von Ausschluss von Weibchen aus Gruppen für die sozialen Strukturen von Gruppen untersucht. Basierend auf 24 Jahren demografischer Daten und 6 Jahren Verhaltensbeobachtungen und Hormondaten bekannter Individuen zeige ich, dass weibliche Rotstirnmakis nahe Verwandte dauerhaft und gegen ihren Willen aus Gruppen ausschließen, mit vermutlich tödlichen Konsequenzen hat. Ich zeige, dass begrenzte Gruppengrößen die Hauptursache für das Ausscheiden von Individuen beider Geschlechter aus Gruppen ist und zeige, dass männliche Abwanderungen und weibliche Vertreibungen daher nicht unabhängig voneinander sind. Während weibliche Vertreibungen wahrscheinlicher waren, wenn mehr juvenile Weibchen anwesend waren, waren männliche Abwanderungen wahrscheinlicher, wenn der Anteil erwachsener Männchen zu erwachsenen Weibchen erhöht war. Darüber hinaus konnte ich zeigen, dass Überlebensraten von Jungtieren mit der Anzahl der vorhandenen juvenilen Weibchen abnahm. Ich konnte zeigen, dass trotz erhöhter Glukokortikoidspiegel, Aggressionsraten in beiden Geschlechtern nicht mit der Ressourcenverfügbarkeit oder der Fortpflanzungssaison zusammenhingen. Die Tatsache, dass weibliche Konkurrenz scheinbar nicht mit unmittelbarem Wettbewerb um Nahrungsressourcen oder den Zugang zu Fortpflanzungspartnern verbunden war, legt nahe, dass der Mechanismus vom Ausschluss von Weibchen aus Gruppen bei Rotstirnmakis eine evolutionär stabile Strategie sein könnte, die auf längerfristige Vorteile abzielt. Darüber hinaus schien die soziale Struktur von Gruppen durch den Verlust von Gruppenmitgliedern nicht beeinflusst zu werden. Zusammenfassend bieten diese drei Kapitel ein umfassendes Bild eines extremen Falls des weiblichen Wettbewerbs. Sie unterstreichen die Bedeutung von integrativen Studien, die alle Gruppenmitglieder berücksichtigen, um ein vollständigeres Bild davon zu erhalten, was den weibliche Konkurrenz verursacht und wie sie die soziale Organisation einer Art formen kann. Darüber hinaus heben sie die Wichtigkeit langfristiger Studien hervor, um die Entdeckung und Quantifizierung sporadisch auftretender Mechanismen weiblicher Konkurrenz zu erleichtern.
 
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