S-100B als Verlaufsparameter beim ischämischen Schlaganfall
S-100B-Protein as a Prognostic Marker in Acute Ischemic Stroke
von Anne Franzke
Datum der mündl. Prüfung:2012-03-19
Erschienen:2012-02-21
Betreuer:Prof. Dr. Mathias Bähr
Gutachter:Prof. Dr. Mathias Bähr
Gutachter:Prof. Dr. Alf Giese
Gutachter:Prof. Dr. Patricia Virsik-Köpp
Dateien
Name:franzke.pdf
Size:428.Kb
Format:PDF
Description:Dissertation
Zusammenfassung
Englisch
Stroke is the third leading cause of death and the leading cause of invalidity after the age of 65. It is necessary to identify and protect endangered tissue to start the adequate treatment in time. In this study we tested the usefulness of S-100B protein and NSE, biochemical markers of brain damage, e.g. ischemic stroke. We verified especially the prognostic value in the context of primary diagnostics. By using new analytical methods the detection limit could be reduced from 0, 2 µg/l to 0, 02 µg/l. As a result, an analysis was possible in the early phase of ischemic stroke. Blood was drawn 6 h, 12 h, 24 h and 2 days, 3 days, 5 days and 3 month after symptom onset in 84 patients. Early signs of ischemia was identified by CT. Computer-assisted determination of infarct volume was performed by MRI. Several clinical scales were applied in order to assess clinical course and functional outcome. Peak blood levels of S-100B protein and NSE were found on day 2 and 3 respectively on day 3 and 5. MRI was performed in 61 patients. There was a significantly correlation of S-100B protein serum levels and infarct volume (after 24 h, 2 days, 3 days and 5 days). NSE serum levels correlated significantly with infarct volume on the day 3 and 5. S-100B protein correlated nearly at all the times of investigation with the score of neurological deficits. Only the MRS after 3 month correlated with S-100B protein. Otherwise, there was no statistically significant correlation of S-100B protein levels and scored neurological deficits or disability after 3 month. NSE correlated nearly at all the times of measurement with the data of neurological evaluation at admission day, after day 5 and partially after 3 month (NIHSS and MRS). In combination with a neurological examination and neuroradiological imaging S-100B protein and NSE are helpful markers to evaluate the time course after acute stroke. However, after day 2 to 3 a statement of the infarct volume and prognosis is possible. Therefore, neither S-100B protein nor NSE are suitable markers in early phase of ischemic stroke and could not help to select an effective therapeutic decision.
Keywords: S-100; NSE; stroke
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Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache überhaupt und die häufigste Ursache einer Invalidität nach dem 65. Lebensjahr. Um rechtzeitig eine adäquate Therapie zu beginnen, ist es wichtig, vom Untergang bedrohtes Gewebe zu erkennen und durch geeignete therapeutische Intervention zu bewahren. < In der vorliegenden Arbeit untersuchten wir die diagnostische Wertigkeit von S-100B und NSE, Proteine, die bei Hirngewebszerstörung unterschiedlicher Ätiologie, so auch beim Schlaganfall freigesetzt werden. Es sollte insbesondere die prognostische Aussagekraft im Rahmen der primären Diagnostik überprüft werden. Mit Hilfe eines neuen Analyseverfahrens wurde die untere Nachweisgrenze von zuvor 0,2 µg/l auf 0,02 µg/l gesenkt. Somit war eine Analyse in der Frühphase eines Schlaganfalls möglich. Bei 84 Patienten wurden die Serumkonzentrationen von S-100B und NSE nach sechs, zwölf, und vierundzwanzig Stunden, sowie nach zwei, drei und fünf Tagen und nach drei Monaten bestimmt. Infarktfrühzeichen wurden durch das c-CT erkannt und das Infarktvolumen computergestützt mittels c-MRT errechnet. Begleitend wurden etablierte neurologische Skalen angewandt, um den klinischen Verlauf und das Outcome der Patienten zu objektivieren. Die Auswertungen ergaben hohe und sehr hohe S-100B-Werte nach zwei und drei Tagen bzw. NSE-Werte nach drei und fünf Tagen. Bei 61 Patienten konnten wir das Infarktvolumen bestimmen. Hier ergaben sich signifikante Korrelationen zwischen dem S-100B (nach 24 h, 2 d, 3 d und 5 d) und der Infarktgröße. NSE korrelierte mit dem Infarktvolumen bei der Messung am dritten und fünften Tag. Weiterhin korrelierte das S-100B zu fast allen Untersuchungszeitpunkten mit den ermittelten Punktwerten der neurologischen Skalen. Lediglich die MRS nach drei Monaten korrelierte mit dem S-100B, ansonsten ergaben sich zu keinem Zeitpunkt statistisch signifikante Korrelationen mit den nach drei Monaten erhobenen Punktewerten. Außerdem korrelierte die NSE zu fast allen Messzeitpunkten mit den Daten der neurologischen Auswertung vom Aufnahmetag, nach fünf Tagen und zum Teil nach drei Monaten (NIHSS und MRS). In Verbindung mit einer neurologischen Untersuchung und der neuroradiologischen Bildgebung sind das S-100B-Protein und das NSE nützliche Marker zur Beurteilung des Verlaufs nach einem Schlaganfall. Aussagen zur Infarktgröße und zur Prognose des Patienten lassen sich jedoch mittels S-100B- und NSE-Bestimmung erst zwei bis drei Tagen nach dem Infarktereignis tätigen. Somit eignet sich weder der S-100B-Wert noch der NSE-Wert zur Frühdiagnose eines Schlaganfalls und kann nicht zur Therapieentscheidung in der Akutphase herangezogen werden.
Schlagwörter: S-100; NSE; Schlaganfall