Die Konvergenz von Bioinformatik und Medizinischer Informatik
Konsequenzen für die Ausbildung von IT-Managern im Gesundheitswesen am Beispiel des Göttinger Curriculums für Medizinische Informatik
The Convergence of Bioinformatics and Medical Informatics
Consequences for IT manager in health care education exemplified by the curriculum for medical informatics at the University of Goettingen
von Berit Hamer
Datum der mündl. Prüfung:2009-07-15
Erschienen:2009-09-17
Betreuer:Prof. Dr. Otto Rienhoff
Gutachter:Prof. Dr. Otto Rienhoff
Gutachter:Prof. Dr. Robert Schaback
Gutachter:Prof. Dr. Burkhard Morgenstern
Dateien
Name:hamer.pdf
Size:2.72Mb
Format:PDF
Description:Dissertation
Zusammenfassung
Englisch
In Biomedicine new diagnostic procedures such as high-throughput technologies will lead to the increasing integration of genomic data in clinical decision making. Thus the disciplines of bioinformatics and medical informatics converge. This study analyses the impact of gene and molecular diagnostic technologies on health care and the relating information technology including the consequences arising for the education in studies of biomedical informatics at university level. Exemplified by the curriculum for medical informatics at the University of Goettingen it is demonstrated how the curriculum can be adapted to these new developments and prepare IT manager for the future.Newly developed technologies at the interface between bioinformatics and medical informatics were identified in a literature search. The impact on current research and education initiatives was examined. US programmes for biomedical informatics including the synergies of both disciplines were inspected. The corresponding programme directors were interviewed regarding their experiences regarding the perspective of biomedical informatics. In four expert workshops future developments of the impact of personalized medicine were discussed. In a Delphi study 360 experts were questioned, in which time frame these developments might be realised and what could hamper them. From the results the consequences for the curriculum for medical informatics at University of Goettingen were derived.The results demonstrate that the integration of genomic data in daily clinical practice will considerably impact on the health care IT infrastructures. Due to the development of personalized medicine new aspects in IT management have to be considered. Data management as well as analysis and retrieval of clinical information have to be prepared for high data volumes and complex linking of heterogeneous information in clinical care and research requiring specific ethical and legal consideration.These effects have imminently to be integrated in the curricula for biomedical informatics at a national and international level. The curriculum for medical informatics at the University of Goettingen has already implemented some beneficial changes. In order to remain internationally competitive further adaptation are required.
Keywords: Medical Informatics; Bioinformatics; Biomedical Informatics; Education; Curricula; IT Management; Personalized Medicine
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Neue diagnostische Verfahren wie Hochdurchsatz-Technologien führen in der Biomedizin dazu, dass zunehmend genomische Daten in die klinische Entscheidung einbezogen werden. Infolgedessen rücken die beiden Fachbereiche Bioinformatik und Medizinische Informatik immer näher zusammen. Die Studie untersucht, welchen Einfluss gendiagnostische und molekulardiagnostische Verfahren auf die Gesundheitsversorgung und die damit verbundenen Informationstechnologien nehmen und welche Konsequenzen sich daraus für die Hochschulausbildung in Biomedizinischer Informatik ergeben. Am Beispiel des Göttinger Curriculums für Medizinische Informatik wird analysiert, wie das Curriculum an diese neuen Entwicklungen angepasst werden kann, um IT-Manager im Gesundheitswesen auf ihre künftigen Aufgaben vorzubereiten.In einer Literaturanalyse wurden Entwicklungen und Technologien an der Schnittstelle zwischen Bioinformatik und Medizinischer Informatik identifiziert sowie deren Abbildung in aktuellen Forschungs- und Ausbildungskonzepten untersucht. Es wurden Programme in Biomedizinischer Informatik in den USA besucht, die Synergien der beiden Fachrichtungen abbilden. Es wurden Interviews mit den Programmverantwortlichen zu ihren Erfahrungen und den Perspektiven des Fachbereichs Biomedizinische Informatik geführt. In vier Expertenworkshops wurden zukünftige Entwicklungen durch den Einfluss der Personalisierten Medizin diskutiert. Eine Delphi-Studie unter etwa 360 Experten des deutschen Gesundheitswesens untersuchte, in welchem Zeitraum diese Entwicklungen zu erwarten sind und welche Hemmnisse ihnen gegenüber stehen. Aus den Ergebnissen wurden Konsequenzen für eine Revision des Göttinger Curriculums für Medizinische Informatik abgeleitet.Die Ergebnisse zeigen, dass die Einbindung genomischer Daten in die Routinegesundheitsversorgung in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren erhebliche Auswirkungen auf die IT-Systeme im Gesundheitswesen haben wird. Infolge der Entwicklungen in Richtung einer Personalisierten Medizin müssen im IT-Management neue Aspekte berücksichtigt werden. Das Datenmanagement sowie die Analyse und Bereitstellung klinischer Informationen müssen auf hohe Datenvolumina sowie komplexe Verknüpfungen heterogener Informationen sowohl für die klinische Anwendung als auch für die Forschung ausgerichtet sein. Dabei müssen besondere ethische und rechtliche Anforderungen berücksichtigt werden.Diese Auswirkungen müssen jetzt in den Curricula für Biomedizinische Informatik abgebildet werden sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Das Curriculum für Medizinische Informatik der Universität Göttingen hat bereits einige positive Ansätze dazu unternommen, muss jedoch zügig weiter im Kontext der internationalen Entwicklungen angepasst werden, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.
Schlagwörter: Medizinische Informatik; Bioinformatik; Biomedizinische Informatik; Ausbildung; Curricula; IT-Management; Personalisierte Medizin