Eine biomechanische Untersuchung der Einreihenrefixation im Vergleich zur Doppelreihenrefixation bei der Rekonstruktion von Rotatorenmanschettenrupturen unter Berücksichtigung des Nahtmaterials und der Nahttechnik

Abstract

In einer biomechanischen Studie an einem Tiermodell wurden die initialen, zum Zeitpunkt Null erhobenen biomechanischen Daten der Double-Row-Nahtankertechnik im Vergleich zur Single-Row-Nahtankertechnik bei Rotatorenmanschettenrefixationen untersucht. Ferner wurden die Nahttechnik und das Nahtmaterial berücksichtigt. Die Ergebnisse der vorliegenden experimentellen Untersuchung unterstützen die Studienhypothese, dass die Kombination von Nahtankern in Double-Row-Konstellation initial bessere biomechanische Eigenschaften unter Zugbelastung und eine bessere initiale Stabilität des Refixationskonstrukts aufweist, als die der Single-Row-Nahtankertechnik in der jeweils verwendeten Kombination der Nahttechnik. Die Double-Row-Rekonstruktionen zeigen die geringste Ausbildung einer Gap Formation unter zyklischer Belastung sowie die höchsten maximalen Versagenslasten. Es wurden keine signifikanten Unterschiede unter Verwendung der verschiedenen Nahtmaterialen (Ethibond: geflochtene, nicht absorbierbare Polyester-Fäden der Stärke USP Nr. 2.0 und HiFi: Polyblend-Polyethylen-Nahtmaterial der Stärke Nr. 2.0) gefunden. Die signifikant besseren initial-biomechanischen Eigenschaften sind vielversprechend. Diese Ergebnisse unterstützen das Konzept der Double-Row-Refixation mit arthroskopischen Mason-Allen-Nähten/medialen Matratzennähten bei der Refixation von Rotatoren-manschettenrupturen, durch Verbesserungen der initialen Fixationsstabilität sowie der absoluten Belastungsstabiltät. Die Verwendung des hier verwendeten, neuartigen Polyblend-Polyethylen-Nahtmaterials wirkt sich nicht optimierend auf die initialen biomechanischen Eigenschaften des refixierten Konstrukts aus. Die Notwendigkeit des Verständnisses der zellbiologischen Eigenschaften verbleibt jedoch. Hierzu sind weitere Studien nötig, um die in-vivo-Eigenschaften unserer ex-vivo-Ergebnisse einordnen zu können und um berücksichtigen zu können, inwiefern diese Ergebnisse dazu beitragen, Verbesserungen der Einheilungsraten nach RM-Refixation zu erzielen.