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Stereotypenentstehung im Intergruppenkontext

The emergence of stereotypes in an inter-group setting

von Kai Jesko Jonas
Dissertation
Datum der mündl. Prüfung:2002-07-05
Erschienen:2002-10-08
Betreuer:Prof. Dr. Margarete Boos
Gutachter:PD Dr. Sabine Otten
crossref-logoZum Verlinken/Zitieren: http://dx.doi.org/10.53846/goediss-1286

 

 

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Name:jonas.pdf
Size:4.42Mb
Format:PDF
Description:Dissertation
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Zusammenfassung

Englisch

This dissertation addresses central shortcomings stated in critiques of stereotyping research in social psychology. The current work combines this critique with a perspective on emergent stereotypes. In recent definitions of stereotypes consensus within a stereotyping group has been seen as a central element. Empirically, stereotype consensus for existing stereotypes has been shown. This finding opens the field for a deeper analysis of consensus processes, especially in the context of emerging stereotypes. The unanswered question is the interplay of stereotype content development and the upcoming consensus within in the stereotyping group. To answer this question an integration of both Social Cognition and Inter-group theories is deemed necessary. The dissertational work addresses conditions for stereotype development and consensus about newly emerging stereotypes in four experiments. In the experiments a quasi-minimal group situation was used to generate an inter-group setting in which novel out-group stereotypes could be formed. Three-person groups interacted via computer-mediated communication. Content and consensus measures were taken three times. Generally, emerging stereotype processes were accompanied by a growing consensus, whereas collapsing emergence processes were paralleled by a diminished consensus. In Experiment 1, simple inter-group categorization was a lower bound for stereotype emergence. It let to consensus whereas interaction on an interpersonal level did not. In Experiment 2, more complex categorizations (one shared categorization and one differing categorization) inhibited both the development of the stereotyping process and the consensus as well. In the case of thorough information processing concerning the out-group stereotype (Experiments 3 and 4) consensus did not come up. Taken together, these results show that stereotypes can develop within in informationally scarce environment and that consensus can emerge within short (1 hr.) intra-group interactions. At this early stage it is a fragile phenomenon that can be diminished through increasing social complexity and processing depth. This research sheds further light on the complexity of stereotype emergence processes and integrates Social Cognition and Inter-group approaches. Real world implications can be derived in terms of the composition of novel inter-group settings, e.g. in corporations, and degrees of information richness available.
Keywords: stereotype emergence; consensus; intergroup relations

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Diese Dissertation befasst sich mit zentralen Kritikpunkten, die in der Zusammenfassung der langen Tradition der Stereotypforschung in der Sozialpsychologie herausgearbeitet wurden und verbindet sie mit einer empirischen Analyse der Stereotypentstehung. In der aktuellen Stereotypforschung wird Konsens innerhalb der stereotypisierenden Gruppe als zentrales Element angesehen. Für existierende Stereotype konnte bereits empirisch Stereotypkonsens gezeigt werden. Diese Befunde eröffnen das Feld für eine profunde Analyse der Konsensprozesse bei der Entstehung von Stereotypen. Die unbeantwortete Frage ist dabei der Zusammenhang der inhaltlichen Entwicklung des Stereotyps und des Konsens über diesen Inhalt in der stereotypisierenden Gruppe. Zur Beantwortung dieser Frage ist eine Integration von sozial kognitiven und Intergruppenmodellen notwendig. Diese Arbeit befasst sich in vier Experimenten mit der der Bestimmung von Stereotypentstehungsbedingungen und Konsensprozessen. Eine quasi-minimale Gruppensituation wurde zur Generierung eines intergruppenkontexts verwendet. In diesem Kontext konnten neue Fremdgruppenstereotype gebildet werden. Drei-Personen-Gruppen interagierten via computer-vermittelter Kommunikation. Die Stereotypinhalte und der Konsens wurden zu je drei Messzeitpunkten gemessen. Im Allgemeinen gehen Stereotypentstehungsprozesse mit einem zunehmenden Konsens einher, wohingegen zusammenbrechende Entstehungprozesse einen parallel reduzierten Konsens aufwiesen. Im ersten Experiment führt eine einfache Intergruppenkategorisierung zur Entstehung eines Stereotyps und zur Entstehung von Konsens. Die einfache Kategorisierung erweist sich als untere Grenze für Stereotypentstehung, da bei interpersonaler Interaktion kein Stereotyp und kein Konsens entsteht. Im zweiten Experiment wurden komplexere Kategorisierungen verwendet (eine geteilte und eine differenzierende Kategorisierung). Diese komplexere Konstellation der Kategorisierung inhibiert den Stereotypentstehungsprozess und den Konsens. Genaue Informationsverarbeitung in bezug auf das Fremdgruppenstereotyp (Experiment 3 und 4) verhindert die Entstehung von Konsens. Zusammengefasst bedeuten diese Ergebnisse, dass Stereotype in informationsarmen Kontexten entstehen können und dass Konsens innerhalb kurzer (einstündiger) Intragruppeninteraktionen entsteht. Der Konsens stellt zu diesem Zeitpunkt ein fragiles Phänomen dar, das durch zunehmende soziale Komplexität und Verarbeitungstiefe zerstört werden kann. Diese Forschung zeigt die Komplexitat von Stereotypentstehungsprozessen und integriert sozial kognitive Modelle mit Intergruppentheorien. Anwendungsimplikationen umfassen die Strukturierung von neu entstehenden Intergruppensituationen, z.B. in Unternehmen, und den Umgang mit der Ressource Information.
Schlagwörter: Stereotypentstehung; Konsens; Intergruppenbeziehungen
 

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