The signaling function of artificial ornamentation in humans
Signalfunktion künstlicher Ornamente beim Menschen
von Silke Wohlrab
Datum der mündl. Prüfung:2007-10-31
Erschienen:2007-11-29
Betreuer:Prof. Dr. Peter M. Kappeler
Gutachter:PD Dr. Henning Gibbons
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Name:wohlrab.pdf
Size:942.Kb
Format:PDF
Description:Dissertation
Zusammenfassung
Englisch
In recent years, body modification such as tattoos and body piercings became fashionable again and increased considerably in prevalence. Previously, body modification has been suggested to act as a handicap signal in native cultures. The focus of my studies was to investigate the potential function of body modification, specifically of tattoos, in human sexual selection. In two literature reviews I accumulated evidence that body modification might possess a signaling value in mate choice. First I compared functional aspects between cultures and across time, which point towards a function in mate choice. Then I considered motivational aspects of getting body-modified and found that the most frequently mentioned motivations concern an increase in attractiveness, which is a primary criteria in mate choice. In an eyetracking study I found that tattooed bodies also attract more attention than plain, scarred or accessorized bodies, so that they actually act as signals and seem to carry information. However, when testing the potential biological signaling value by examining the perception of tattoos concerning mate choice criteria, I found that tattooed bodies were neither rated more attractive nor healthier, which contradicted the hypothesis of tattoos as quality signals in mate choice. A questionnaire survey revealed differences of body-modified individuals in certain personality characteristics such as Sensation Seeking and Sociosexuality, in which body-modified scored higher than non-modified individuals. These differences in personality were also perceived by others because tattooed bodies were rated higher on Sensation Seeking and Sociosexuality. Sensation Seeking and Sociosexuality are traits relevant in mate choice. Therefore I concluded that tattoos do act as signals in mate choice but rather in signaling personality than quality.
Keywords: signal;tattoo; piercing; personality; sensation seeking; mate choice; body modification
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In den letzten Jahren sind Körpermodifizierungen wie
Tätowierungen und Piercings nach langer Zeit wieder in
Mode gekommen und werden seitdem immer häufiger. Bei
Kulturvölkern wurde gezeigt, dass Körpermodifizierungen
die Funktion eines Handicap-Signals haben können. Der
Schwerpunkt meiner Studien lag darauf, die potentielle
Signalfunktion von Körpermodifizierungen, insbesondere
von Tattoos, in der sexuellen Selektion des Menschen
der modernen westlichen Welt genauer zu untersuchen. In
einem kulturübergreifenden Vergleich funktionaler
Aspekte fand ich Hinweise auf eine potentielle Funktion
von Körpermodifizierungen in der sexuellen Selektion.
Des weiteren bestätigen Motivationen für den Erwerb von
Tätowierungen und Piercings eine solche Funktion, da
die Verschönerung des eigenen Körpers am häufigsten
genannt wird, und Schönheit ein wesentliches Kriterium
in der Partnerwahl ist. In einer Eyetracking-Studie
fand ich heraus, dass tätowierte Körper mehr
Aufmerksamkeit erregen als Körper mit Narben,
Modeaccessoires oder ohne Verzierung. Daher scheinen
Tattoos als Signale zu wirken, die gewisse
Informationen beinhalten. Allerdings konnte die
potentielle biologische Funktion von Tattoos als
Qualitäts- bzw. Handicapsignal in einer
Wahrnehmungsstudie, in welcher gängige
Partnerwahlkriterien bewertet wurden, nicht bestätigt
werden, da tätowierte Körper weder attraktiver noch
gesünder bewertet wurden. Eine Fragebogenerhebung
ergab, dass körpermodifizierte Individuen in den
Persönlichkeitsmerkmalen Sensation Seeking und
Soziosexualität höhere Werte aufwiesen. Ein höherer
Drang zum Sensation Seeking und eine weniger
restriktiven Soziosexualität wurde tätowierten Körpern
auch in einer Bewertungsstudie zugeschrieben. Beide
Persönlichkeitsmerkmale stellen wiederum wichtige
Aspekte in der Partnerwahl dar. Daher scheinen Tattoos
zwar als Signale in der Partnerwahl zu fungieren,
allerdings eher als Persönlichkeits- denn als
Qualitätssignale.
Schlagwörter: Signal;Tattoo; Piercing; Persönlichkeit; Sensation Seeking; Partnerwahl; Body Modifikation