Gestalttherapie zur Prävention von Depression
Ein Programm zur Gestaltgruppenarbeit mit kreativen Medien für Jugendliche in der Schule
Gestalt therapy for prevention of depression
A Program based on Gestalt group therapy with creative media for adolescents in the school
by Jeong Sook Lee
Date of Examination:2007-12-19
Date of issue:2008-01-09
Advisor:Prof. Dr. Christina Krause
Referee:Prof. Dr. Olaf-Axel Burow
Referee:Prof. Dr. Dr. Günter Reich
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Format:PDF
Description:Dissertation
Abstract
English
In this research, the attempt was made to develop a program for indicative prevention of depression among adolescents, based on Gestalt group therapy with creative media, and to examine its effect in case of depressions, as well as supporting experiences during the process of therapy. The program GPD-J (Gestalt therapeutical indicative prevention of depression in adolescents) was, on Gestalt therapeutical and emotion-focussed foundations, combined with the methodical implementation of creative media. The treatment program against depression was taken from manual EFT. It consists of 10 therapeutical sessions, in which the participants, for 2 hours each, spend time with creative media. For the implementation of the program, 44 female school students ranging between 16 and 18 years of age, who had volunteered, were selected for subclinical depressive symptomatic under the criteria DSM- IV and after the grades of BDI (Beck s Depression Inventory). The students were randomly allocated to one of two groups, test group and control group. In respect to depressive symptomatic, both groups were homogenous. In order to establish the effectivity of the program GPD-J, both test aqnd control group were tested psychologically before intervention, then 3 months after and again 6 months after. Summarizing, in regard to the effectivity of the program GPD-J with the support of psychometric tests, a significant reduction of depressive symptoms and psychical complaints, and a significant increase of psychical well-being could be observed. Based on the results it can be stated that the test group, during intervention, made clear progress, and that, by comparison to control group, clear improvements in the areas of depression, depressivity, psychical complaints and psychical well-being were achieved. Further, a significant improvement of test group at the time of both follow-up tests was observed in all areas beforementioned, while no improvement was observed in control group. The long-term effects after three and six months proved to be coherently statistically significant. The strongest impact in test group was to be observed immediately after intervention. During the program the strongest effect appeared in test group in the fifth session, when the BDI values sank dramatically. Further, during therapy it was examined, which experience during the program was useful for participants. The experiences selected by the participants were analyzed qualitatively to establish the effective factors. During process analysis, four separate auxiliary factors were established. Three phase-dependent auxiliary factors during the initial phase, in the middle phase and in the final phase and one phase-independent factor, which proved supporting throughout the program. The experiences were categorized after qualitative analysis, by expression (category I), contact with others (category II), problem (category III) and self-perception (category IV). The auxiliary experiences were sorted by category, and the frequency of their occurrence analyzed. Results show that self-percetion (category IV) was regarded most useful by the participants, followed in that order by expression (category I), contact with others (category II) and problem (category III). Category I ( expression ) was most mentioned in sessions 1 and 5. Category II ( contact with others ) was mentioned in ll sessions, but most frequently in session 5. Category III ( problem ) was most frequently mentioned in session 7. Category IV, self-perception was mentioned increasingly from the seventh session onward, most frequently in the seventh session. On the whole, in this research project the proof was made that the program GPD-J as a means of indicative prevention of depression among adolscents can be effective.
Keywords: Gestalt therapy; prevention; depression; creative media; school-counseling; art therapy
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Mit dieser Studie wurde der Versuch unternommen, ein
Programm für indikative Prävention von Depressionen bei
Jugendlichen basierend auf Gestaltgruppenarbeit mit
kreativen Medien zu entwickeln und seine Wirksamkeit
bei Depressionen sowie hilfreiche Erlebnisse während
des Therapieprozesses zu untersuchen. Das Programm
GPD-J (Gestalttherapeutische indikative Prävention von
Depression bei Jugendlichen) wurde auf den
gestalttherapeutischen und emotionsfokussierten
therapeutischen Grundlagen mit dem methodischen Einsatz
von kreativen Medien kombiniert. Die
Behandlungsgrundlage des Programms gegen Depression
stammt aus dem Manual EFT. Es besteht aus 10
therapeutischen Sitzungen, in denen sich die Teilnehmer
jeweils zwei Zeitstunden mit verschiedenen kreativen
Medien beschäftigen. Zur Durchführung des Programms
wurden 44 Schülerinnen, die sich frei angemeldet
hatten, im Alter zwischen 16 und 18 nach subklinischer
depressiven Symptomatik unter den Kriterien DSM-Ⅵ und
nach der Werten BDI (Becks Depression Inevntar)
ausgewählt. Die Schülerinnen wurden in zwei Gruppen,
also Versuchs- und Kontrollgruppe, zufällig eingeteilt.
Die beiden Gruppen waren bezogen auf die depressive
Symptomatik homogen. Zur Prüfung der Wirksamkeit des
Programms GPD-J wurden Versuchs- und Kontrollgruppe vor
Beginn der Intervention, nach Abschluss der
Intervention und dann noch einmal drei sowie sechs
Monate danach psychologisch getestet. Zusammenfassend
konnten für die Wirksamkeit des Programms GPD-J mit
Hilfe der psychometrischen Tests eine signifikante
Reduzierung der depressiven Symptome sowie der
psychischen Beschwerden und eine signifikante
Steigerung des psychischen Wohlbefindens festgestellt
werden. Aufgrund der Ergebnisse kann zudem die Aussage
getroffen werden, dass die Versuchsgruppe während der
Intervention klare Fortschritte machte, und dass im
Vergleich zur Kontrollgruppe erhebliche Verbesserungen
in den Bereichen Depression, Depressivität, psychische
Beschwerden und psychisches Wohlbefinden erreicht
wurden. Weiterhin zeigte sich eine signifikante
Verbesserung bei der Versuchsgruppe in den zwei
Follow-Up-Messzeitpunkten nach der Intervention im
Vergleich zum Messzeitpunkt vor der Intervention in
allen o.g. Bereichen, während es bei der Kontrollgruppe
keine Verbesserung gab. Die langfristigen Effekte nach
drei und sechs Monaten erwiesen sich als statistisch
durchgehend signifikant. Die stärksten Effekte bei der
Versuchsgruppe waren direkt nach der Intervention zu
beobachten. Während des Programms haben die stärksten
Effekte bei der Versuchsgruppe in der fünften Sitzung
stattgefunden, da hier die BDI-Werte dramatisch
gesunken waren. Darüber hinaus wurde im Therapieprozess
untersucht, welches Erlebnis während des
Programmverlaufs für Teilnehmer ein hilfreiches
Erlebnis war. Die von den Teilnehmerinnen ausgewählten
Erlebnisse wurden qualitativ analysiert, um
Wirkfaktoren herauszufinden. In dieser Prozessanalyse
wurden vier verschiedene Hilfsfaktoren herausgefunden.
Drei phasenabhängige Hilfsfaktoren in der
Anfangsphase, der Mittelphase und der Endphase
vorkommende Faktoren und ein phasenunabhängiger
Faktor, der immer kontinuierlich in jeder Phase als
hilfreich aufgetreten war. Die Erlebnisse wurden nach
der qualitativen Analyse kategorisiert, und zwar nach
Expression (Kategorie 1), Kontakt mit anderen
(Kategorie 2), Problem (Kategorie 3) und
Selbstwahrnehmung (Kategorie 4). Die hilfreichen
Erlebnisse wurden nach den vier Kategorien sortiert und
ihre Häufigkeit analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass
am häufigsten Selbstwahrnehmung (Kategorie 4), dann
der Reihe nach Expression (Kategorie 1), Kontakt mit
anderen (Kategorie 2) und Problem (Kategorie 3) im
gesamten Verlauf des Programms für die Teilnehmerinnen
hilfreich waren. Die Kategorie 1 Expression wurde in
der ersten bzw. fünften Sitzung am häufigsten genannt.
Die Kategorie 2 Kontakt mit anderen wurde durchgehend
von Anfang an bis zum Ende des Verlaufs des Programms,
aber am häufigsten in der fünften Sitzung benannt. Die
dritte Kategorie Problem ist am häufigsten in der
siebten Sitzung während des Verlaufs erwähnt worden.
Die Kategorie 4 Selbstwahrnehmung wurde ab der
siebten Sitzung bis zum Ende des Programms immer
häufiger genannt, zeigte sich also am häufigsten in der
zehnten Sitzung. Insgesamt konnte in der Untersuchung
nachgewiesen werden, dass das Programm GPD-J als
indikative Präventionsmaßnahme bei Depressionen im
Jugendalter wirksam sein kann.
Schlagwörter: Gestalttherapie; Prävention; Depression; Kreative Medien; Schulberatung; Kunsttherapie