dc.contributor.advisor | Krott, Max Prof. Dr. | de |
dc.contributor.author | Real, Alejandra | de |
dc.date.accessioned | 2013-02-08T09:46:26Z | de |
dc.date.available | 2013-02-08T09:46:26Z | de |
dc.date.issued | 2010-01-13 | de |
dc.identifier.uri | http://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-000D-FB2B-A | de |
dc.identifier.uri | http://dx.doi.org/10.53846/goediss-3716 | |
dc.description.abstract | Zunehmend werden Gesellschaften als
„Wissensgesellschaften“ beschrieben, in denen wissenschaftliche
Informationen eine wichtige Rolle für die Entwicklung spielen. Auch
die Forstwissenschaft nimmt eine wichtige Rolle ein, indem sie
forstbezogenes Wissen bereitstellt. Dieses wird in Prozesse
integriert, die wiederum die Gesellschaft beeinflussen. Dieses
Wissen trägt zur aktuellen wissenschaftlichen Diskussion bei und
reduziert Unsicherheiten von forstbezogenen Phänomenen. Zusätzlich
muss dieses Wissen in die öffentliche Diskussion über komplexe
Themen, wie Klimawandel, Biodiversität und Waldbrände integriert
werden, da diese Themen Einfluss auf das Leben und die
Lebensumstände vieler Menschen weltweit haben. Die Verbreitung oder
Kommunikation dieses Wissens über unterschiedliche
Kommunikationswege wird hier als forstwissenschaftlicher Diskurs
bezeichnet.
Eine Möglichkeit diese Diskurse in der Gesellschaft zu legitimieren
wird in dem theoretischen Ideal des deliberativen Diskurses nach
Jürgen Habermas „kommunikatives Handeln“ beschrieben. Dieses Ideal
ist jedoch schwer erreichbar. Stattdessen kommt es zu Verzerrungen,
wie die Existenz von Machtstrukturen nach dem Konzept von Michel
Foucault beschreibt. Dadurch erhalten Diskurse die Oberhand, die
nicht auf Grund deliberativer Prozesse sondern durch die
vorherrschenden Machtstrukturen gebildet werden.
Um zu prüfen, ob die forstwissenschaftlichen Diskurse durch diese
Machtstrukturen beeinflusst werden oder ob sie das Resultat
deliberativer Prozesse sind, werden zwei Arenen untersucht, in
denen die Kommunikation der Forstwissenschaft stattfindet: die
wissenschaftliche und die öffentliche Arena (angenähert durch die
Massenmedien). Für den Wissenschaftsdiskurs wurden Publikationen
ausgewählt, die in Wissenschaftsjournalen erscheinen. Für den
öffentlichen Diskurs der Forstwissenschaft wurden
Nachrichtenartikel ausgesucht, die in Tageszeitungen und Magazinen
publiziert wurden. Die Analyse wurde auf zwei Ebenen durchgeführt:
eine globale und eine nationale Ebene – letztere durch die
Fallstudie in Chile. Drei forstwissenschaftliche Themengebiete sind
im Hinblick auf ihre politische und soziale Relevanz ausgewählt
worden: Klimawandel, Biodiversität und Waldbrände. Durch eine
quantitative - qualitative Inhaltsanalyse wurden Publikationen zu
diesen drei Themen in fünf internationalen und einem nationalen
Wissenschaftsjournal, ebenso wie in zwei globalen Massenmedien und
einer nationalen Tageszeitung untersucht. Der Untersuchungszeitraum
umfasst die Zeitspanne von 1994 – 2003, da diese Periode von
Reaktionen, in Form von Forschung oder Medienberichterstattung auf
politisch relevante Ereignisse, die bedeutsam für die
Forstwissenschaft sind, gekennzeichnet ist. Außerdem wurden
Informationen über die Haltung von Wissenschaftlern gegenüber den
Medien gesammelt, die weltweit auf dem Gebiet der Forstwirtschaft
agieren, um die (Nicht-)Existenz der Medialisierung der
Forstwissenschaft -die Orientierung der Wissenschaft an den
Kriterien der Medien- zu überprüfen.
Die Ergebnisse, die sich auf den globalen Wissenschaftsdiskurs
beziehen, zeigen, dass die Kommunikation der Forstwissenschaft
nicht von einem deliberativen Diskurs gekennzeichnet ist.
Stattdessen handelt es sich um einen vermachteten Diskurs. Die
englische Sprache ist dabei eindeutig als limitierender Faktor
erkennbar. Autoren aus Ländern, deren Amtssprache nicht Englisch
ist, nehmen am Diskurs nur in begrenzter Anzahl teil. In den
analysierten Themengebieten dominieren Forst- und
Naturwissenschaftler die Diskussion zu gleichen Teilen. Dies lässt
kaum Raum für Autoren anderer wissenschaftlicher Disziplinen, die
an einer Beteiligung interessiert wären. Der Diskurs beschränkt
sich vornehmlich auf die Diskussion von Ereignissen in einzelnen
Ländern und deren Örtlichkeiten. Die Verortung der Probleme und
Ereignisse, die diskutiert werden, lässt den Schluss auf einen
global geführten Diskurs nicht zu. Es handelt sich vielmehr um
einen nationalen Diskurs.
Zusammenarbeit könnte helfen, den Kommunikationsprozess der
Forstwirtschaft näher an das Ideal eines deliberativen Diskurses zu
bringen. Allerdings zeigen die Ergebnisse, dass die
Forstwissenschaft langsam den allgemeinen Tendenzen der anderen
Wissenschaften folgt, womit mehr Länder Anteil am Diskurs haben.
Die Ergebnisse der Analyse der internationalen Zusammenarbeit der
Länder zeigen jedoch, dass es keine globale vernetzte Gemeinschaft
in diesen analysierten Themengebieten gibt und dass Bemühungen um
Zusammenarbeit hauptsächlich in Anglo-amerikanische und
Nordeuropäische Forschungsnetzwerke resultieren.
In der öffentlichen Arena stellt die Medialisierung von
Wissenschaft eine Verzerrung im Kommunikationsprozess dar. Diese
wurde anhand verschiedener Faktoren untersucht. Die Ergebnisse
zeigen, dass in der Forstwissenschaft keine Medialisierung
nachweisbar ist. Dieses findet weitere Bestätigung, wenn das
Verhalten und die Haltung der einzelnen Wissenschaftler, die
weltweit im Gebiet der Forstwissenschaft arbeiten, berücksichtigt
werden. Die medialisierungsbezogenen Faktoren, die untersucht
wurden, zeigen, dass die teilnehmenden Wissenschaftler den Einfluss
oder die Vorteile der Medien in ihren Forschungsaktivitäten nicht
erkennen. Folglich mangelt es auch an Interesse das Verhalten den
Medienregeln anzupassen und eine Medialisierung bleibt aus. | de |
dc.format.mimetype | text/html | de |
dc.language.iso | eng | de |
dc.rights.uri | http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/ | de |
dc.subject.ddc | Forstpolitik und -geschichte (PPN621306037) | de |
dc.subject.ddc | 903.1 | de |
dc.subject.ddc | 946.3 | de |
dc.subject.ddc | 944 | de |
dc.title | Discourses and Distortions: Dimensions of Global and National Science Communication | de |
dc.type | doctoralThesis | de |
dc.title.translated | Diskurse und Distorsionen: Dimensionen der Globalen und Nationalen Kommunikation der Forstwissenschaft | de |
dc.contributor.referee | Kleinschmit, Daniela Prof. Dr. | de |
dc.date.examination | 2009-01-30 | de |
dc.subject.dnb | 000 Allgemeines, Wissenschaft | de |
dc.description.abstracteng | Societies are evermore being referred to
as ‘knowledge societies’ in which scientific information plays an
important role. Forest science provides forest-related scientific
knowledge which can be integrated into processes driving society.
This knowledge is transmitted within the sphere of science as a
mean of contributing to present scientific discussion, reducing the
uncertainties of forest-related phenomenon. This knowledge must
also be integrated into public discussions on complex topics such
as climate change, biodiversity, and forest fires as these issues
have relevance–or impacts- on the lives and living conditions of
many people throughout the world. The diffusion –or communication-
of this knowledge through any communication channel is here labeled
the discourse on forest science.
For the discourses on forest science and their communication to
find legitimation in society, the characteristics of a deliberative
discourse following Jürgen Habermas’s ‘Communicative Action’ are
proposed as those that should be observed. There are, however,
distortions –as explained by the existence of power structures
following Michel Foucault’s concepts- that cause a shift from
deliberative discourse to one where these power structures
determine the outcomes of the communications.
To examine whether the communication processes associated with
forest science are influenced by these power structures or are in
fact consequences of deliberative processes, two arenas are
observed: the scientific and the public (approximated by the mass
media) arena. Two are then the research objects that have been
selected for the empirical analysis: for the scientific discourse,
publications that appeared in scientific journals; for the public
discourse on forest science, news articles appearing in newspapers
and magazines. Two levels of analysis are called for: a global and
a national one –through the case study of Chile-. Three forest
science related issues have been chosen for their political as well
as societal relevance: climate change, biodiversity, and forest
fires. Through a quantitative-qualitative content analysis,
publications on these three issues in five global and one national
scientific journal, as well as in two global mass media sources and
one national newspaper have been examined. The time frame of
1994-2003 has been chosen as it may reflect reactions in both
arenas to the international political events that are relevant to
forest science. Additionally, information of the attitudes towards
the media of scientists working worldwide in the field of forestry
have been gathered through a survey to further test the existence
or absence of medialization of forest science -the orientation of
science to the criteria of the media.
Results regarding the global scientific discourse show that the
communication of forest science is not characterized by a
deliberative discourse, but more by an empowered one where Centers
dominate the discussion of the scientific issues. Authors from
countries whose native language is not English make it into the
discourse but only in limited cases. In the issues analyzed, forest
and natural scientists dominate the discussion in almost equal
shares, leaving hardly any room for authors from other scientific
disciplines. The discourse is mainly limited to the discussion of
events taking place in single nations and in particular localities
within it. In terms of the location of problems and events being
discussed there can be no talk about the discourse being a global
discourse; rather it is a national one.
Collaboration may help to bring the communication process of forest
science to a closer ideal of a deliberative discourse, including
the interpretation patterns of those parties with interests that
may be ignored. Results show that forest science is slowly
following tendencies of science in general in which more and more
countries are becoming part of the discourse. Results on the
international collaborative efforts however show that there is no
global interconnected community in the issues analyzed, but that
collaborative efforts are mainly divided into Anglo-American and
Northern-European research networks.
Distortions in the communication processes of forest science can
also be seen through the presence of the medialization of science,
analyzed through different factors. The results show that for
forest science, medialization is not present. This is further
confirmed when considering the behavior and attitudes of individual
scientists working worldwide in the field of forest science. The
medialization-related surveyed factors show that scientists who
participated do not recognize the influence –or benefits- of media
in their research activities. Consequently there is no recognition
of medialization by them. | de |
dc.contributor.coReferee | Weber, Norbert Prof. Dr. | de |
dc.subject.topic | Forest Sciences and Forest Ecology | de |
dc.subject.ger | Diskurs | de |
dc.subject.ger | Wissenschaftskommunikation | de |
dc.subject.ger | Kommunikation in den Massenmedien | de |
dc.subject.ger | Habermas | de |
dc.subject.eng | Discourse | de |
dc.subject.eng | Science Communication | de |
dc.subject.eng | Mass Media Communication | de |
dc.subject.eng | Habermas | de |
dc.subject.bk | 48.00 | de |
dc.subject.bk | 02.10 | de |
dc.subject.bk | 02.16 | de |
dc.subject.bk | 02.20 | de |
dc.subject.bk | 05.12 | de |
dc.subject.bk | 05.39 | de |
dc.subject.bk | 05.31 | de |
dc.subject.bk | 05.32 | de |
dc.identifier.urn | urn:nbn:de:gbv:7-webdoc-2335-5 | de |
dc.identifier.purl | webdoc-2335 | de |
dc.affiliation.institute | Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie | de |
dc.identifier.ppn | 620955295 | de |