Zur Kurzanzeige

Vergleich präklinischer Behandlungsoptionen der akzidentellen Hypothermie nach Einklemmungstrauma - Eine Probandensimulation

dc.contributor.advisorBräuer, Anselm Prof. Dr.
dc.contributor.authorJebens, Christopher
dc.date.accessioned2014-02-24T09:45:43Z
dc.date.available2014-03-12T23:50:04Z
dc.date.issued2014-02-24
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0022-5E3C-B
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-4376
dc.description.abstractJährlich erleiden allein in Deutschland über 62 000 Personen eine schwere Verletzung nach einem Verkehrsunfall. Neben den persönlichen Verletzungsfolgen für die Patienten sind auch die volkswirtschaftlichen Kosten dabei nicht unerheblich. Die Summe der entstehenden Behandlungskosten wird durch das Statistische Bundesamt mit über 13,5 Milliarden Euro jährlich angegeben. Hinzu kommen weitere Aufwendungen, die sich durch Erwerbsminderung als Folge der Verletzungen ergeben. Durch Tod und Invalidität ergibt sich schließlich ein volkswirtschaftlicher Gesamtschaden von 41 Milliarden Euro jährlich (Statistisches Bundesamt 2012). Auch die häufig mit den Verletzungen einhergehende akzidentelle Hypothermie hat auf den innerklinischen Behandlungsverlauf einen entscheidenden Einfluss und stellt einen unabhängigen Mortalitätsfaktor dar (Lier et al. 2007; Tryba und Leban 1996). Dabei ist die Hypothermie Teil der „Lethal Triad“, die das gleichzeitige Auftreten einer Koagulopathie, einer Azidose und einer Hypothermie beschreibt und zu einer gesteigerten Letalität führt (Kashuk et al. 1982). Nach einer Studie von Helm et al. (Helm et al. 1995b) ist mit 49,6% jeder zweite Traumapatient hypotherm bei Einlieferung in den Schockraum des aufnehmenden Krankenhauses. Dabei ist der Schweregrad der Hypothermie unabhängig von Außentemperatur- und Witterungseinflüssen. Ziel muss daher sein, die akzidentelle Hypothermie zu verhindern oder zumindest eine frühzeitige Wiedererwärmung einzuleiten. Zur Durchführung einer Patientenerwärmung in der präklinischen Phase gibt es bisher jedoch neben der passiven Erwärmung mit Decken o.ä. nur wenige Ansätze. Eine in der Literatur beschriebene Möglichkeit der aktiven Wärmetherapie ist der Einsatz eines Halogenstrahlers, wie er von den Feuerwehren und Hilfsorganisationen als Lichtquelle mitgeführt wird. Dabei soll die Strahlungswärme (Radiation) die Körpertemperatur des Patienten stabilisieren. Eine weitere Möglichkeit stellt der in vielen innerklinischen Studien beschriebene Einsatz von konvektiven Luftwärmern dar, die erfolgreich im innerklinischen Intensiv- und Operationsalltag Anwendung finden. Dieses stellt jedoch an Einsatzstellen bisher eine Rarität dar. Zu beiden Methoden fehlen bisher Studien über die Wirksamkeit unter präklinischen Bedingungen. Dieses sollte mit dieser Arbeit untersucht werden. Dazu führten wir eine Studie an 30 gesunden Probanden bei einer standardisierten Umgebungstemperatur von 3°C durch. Die Probanden mussten jeweils zwei Versuchsteile durchlaufen, wobei sich die ersten 21 Minuten jeweils identisch gliederten. In dieser Zeit saßen die Studienteilnehmer bekleidet mit T-Shirt, Shorts, Strümpfen, Schuhen und Unterwäsche auf einem Fahrzeugsitz und waren schutzlos der Umgebungs-temperatur ausgesetzt. Diese Zeit sollte dem Zeitverzug im präklinischen Rettungswesen zwischen Unfallzeitpunkt und Beginn der Hilfsmaßnahmen entsprechen. Danach erfolgte dann für weitere 39 Minuten die Erwärmung mittels Halogenstrahler bzw. konvektivem Luftwärmer. Bei der Erwärmung mit dem konvektiven Luftwärmer diente eine Kunststofffolie, mit der der Proband eingehüllt wurde, als Wärmedecke, Als konvektiver Luftwärmer wurde das Gerät „Polarn 4000“ der Firma Eberspächer ausgewählt, da dieses für den präklinischen Einsatz vorgesehen ist. Während des Versuchszeitraumes wurde neben der Überwachung von Herz-frequenz, Blutdruck und Sauerstoffsättigung die Körpertemperatur an verschiedenen festgelegten Messpunkten in drei-minütlichem Abstand gemessen.Als Ergebnis konnte festgestellt werden, dass die Erwärmung mittels konvektivem Luftwärmer hoch effektiv und signifikant besser ist, als die mit einem Halogenstrahler. Bei der Erwärmung mittels Halogenstrahler konnte keine Stabilisierung und kein Anstieg der Körpertemperatur beobachtet werden. Prinzipiell ist der Einsatz eines konvektiven Luftwärmern unter präklinischen Bedingungen auch mit einfachsten Mitteln möglich. Ein Kritikpunkt muss jedoch die hohe Temperatur der erzeugten Warmluft sein. Hier sollte durch den Hersteller eine Temperaturregelung nachgebessert werden, um Verbrennungen der Patienten zu vermeiden. Bis dahin kann diese Methode in der jetzigen Form nicht allgemein empfohlen werden.de
dc.language.isodeude
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/
dc.subject.ddc610de
dc.titleVergleich präklinischer Behandlungsoptionen der akzidentellen Hypothermie nach Einklemmungstrauma - Eine Probandensimulationde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedA Comparison of the Preclinical Treatment Options for Accidental Hypothermia after Entrapment Trauma - A Simulation with Test Subjectsde
dc.contributor.refereeDresing, Klaus Prof. Dr.
dc.date.examination2014-03-06
dc.description.abstractengEvery year over 62,000 people suffer severe injuries after a car accident in Germany alone. Both the personal traumatopathy for the patient and the economic costs are not inconsiderable. The Federal Statistical Office (Statistische Bundesamt) cites the annual sum of the incurred costs for treatment as 13.5 billion euros. Further expenses arise from the reduction in earning capacity due to the injuries incurred. Death and disability ultimately cause a total economic loss of 41 billion euros per annum (Statistische Bundesamt, 2012). Accidental hypothermia, which often accompanies the injuries, has a decisive influence on the course of the treatment within the hospital and is an independent mortality factor (Lier et al. 2007; Tryba and Leban 1996). Hypothermia is part of the “Trauma Triad of Death,” which describes the simultaneous occurrence of coagulopathy, acidosis and hypothermia and increases the mortality rate (Kashuk et al. 1982). According to a study by Helm et al. (Helm et al. 1995b), 49.6%, that is, every second trauma patient, is hypothermic when delivered to the emergency department of the admitting hospital. The severity of the hypothermia is independent on the outdoor temperature and weather influences. The target must thus be to prevent accidental hypothermia or at least to commence early rewarming. To date, there are however few approaches to rewarming the patient in the prehospital emergency care phase, excluding passive rewarming with blankets or the like. A possibility described in the literature is rewarming the patient with a halogen spotlight, as carried by firefighters and aid organizations as light source. The radiation should stabilize the patient’s body temperature. Another possibility described in many clinical studies is the use of convective air heaters, which are successfully utilized in intensive care and surgery within hospitals on a routine basis. These are however rarely used at the accident site to date. Studies on the efficacy of both methods under preclinical conditions are still lacking. This survey was to investigate this. For this purpose, we carried out a study on 30 healthy test subjects at a standardized ambient temperature of 3°C. The subjects had to participate in two study elements each, of which the first 21 minutes were always identical. During this time the participants sat – dressed in a t-shirt, shorts, socks, shoes and underwear – on a car seat and were exposed unprotected to the ambient temperature. This time was supposed to represent the delay in preclinical service between the time of the accident and the onset of emergency measures. This was followed by 39 minutes of rewarming with a halogen spotlight or convective air heater. Plastic foil was wrapped around the subject as hypothermia blanket during the rewarming with the convective air heater. The convective air heater selected was the “Polarn 4000” manufactured by Eberspächer, because this is intended for preclinical utilization. During the test period, the body temperature was measured at different predefined points every three minutes in addition to the monitoring of the heart rate, blood pressure and oxygen saturation. The result showed that rewarming with convective air heaters is highly effective and significantly better than with a halogen spotlight. Rewarming with a halogen spotlight did not lead to stabilization and an increase in body temperature could not be registered. The use of a convective air heater is basically also possible under preclinical conditions with the simplest of means. One criticism does however remain and that is the high temperature of the warm air generated. The manufacturer should improve this by incorporating a temperature control to prevent burning the patients. Until such time this method cannot generally be recommend in its current form.de
dc.contributor.coRefereeVirsik-Köpp, Patricia Prof. Dr.
dc.subject.gerAkzidentelle Hypothermie+konvektiver Luftwärmerde
dc.subject.engAccidental+hypothermia+convective air heaterde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0022-5E3C-B-5
dc.affiliation.instituteMedizinische Fakultätde
dc.subject.gokfullMedizin (PPN619874732)de
dc.subject.gokfullAnästhesiologie / Intensivmedizin / Notfallmedizin / Analgesie - Allgemein- und Gesamtdarstellungen (PPN619875917)de
dc.description.embargoed2014-03-12
dc.identifier.ppn779241800


Dateien

Thumbnail

Das Dokument erscheint in:

Zur Kurzanzeige