Evaluation eines Schulinterventionsprojekts zur Steigerung des Obst- und Gemüsekonsums bei Kindern in niedersächsischen Grundschulen
Evaluation of a school-based intervention to increase the fruit and vegetable intake of primary school children in Lower Saxony
by Silke Mittmann
Date of Examination:2015-11-12
Date of issue:2016-03-24
Advisor:PD Dr. Thomas Ellrott
Referee:PD Dr Thomas Ellrott
Referee:Prof. Dr. Elke Pawelzik
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Format:PDF
Abstract
English
According to the KiGGS-Study, German children and adolescents do not eat the recommended amounts of fruit and vegetables. A higher intake has been associated with a lower risk of developing cancer, cardiovascular disease, obesity or hypertension. Based on the American health campaign “5-a-day”, the German Cancer Society developed a nutrition intervention “5-a-day for kids” for primary schools to increase the fruit and vegetable intake of the third- and fourth-graders. The project was evaluated using a pre-/post-test research design. The sample included 1,376 pupils, their parents and 69 teachers from 35 different schools in Lower Saxony. The acceptance of the intervention by both teachers and pupils was high. Nevertheless, no significant change in behaviour leading to the requested increase of fruit and vegetable intake could be measured. To identify further effective elements of school-based nutrition interventions, this dissertation included also findings of the pilot study of the project “expedition food”. This participatory and explorative intervention was developed for the fifth and sixth grade. First results seems to be promising because the pupils transferred the learning contents to their living environment; they tasted new food and they tried recipes at home. Altogether, there is an urgent need for the conception and implementation of promising elements of activities regarding to behaviour change and improvements regarding to environmental factors in settings like kindergarten and schools. In combination with an increased utilization of preventive medical examinations, the individual, social and economic burden of chronic diseases could be reduced.
Keywords: fruit and vegetable; schools; intervention; child nutrition; 5-a-day
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Kinder und Jugendliche in Deutschland essen laut der bundesweiten KiGGS-Untersuchung weniger Obst und Gemüse als von den Fachgesellschaften empfohlen. Ein höherer Verzehr geht mit einem geringeren Risiko für ernährungsassoziierte Erkrankungen wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht/Adipositas oder Bluthochdruck einher. Basierend auf der Kampagne „5-a-day“, wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft das Projekt „5 am Tag für Kids“ für 3. und 4. Klassen als Maßnahme der Verhaltensprävention entwickelt. Ziel der Intervention war die Steigerung des Obst- und Gemüsekonsums bei den Kindern. Mit Hilfe einer prä-post Befragung von 1.376 Schülern, deren Eltern und 69 Lehrkräften von 35 niedersächsischen Grundschulen, wurde das Konzept evaluiert. Die Akzeptanz und Bewertung durch Schüler und Lehrer war hoch, eine nachhaltige Steigerung des Obst- und Gemüseverzehrs konnte jedoch nicht festgestellt werden.
Um weitere Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Bausteine schulischer Interventionen erfolgsversprechend sind, sind auch Ergebnisse der Befragung zum Projekt „Entdeckungsreise Essen“ in die Dissertation eingeflossen. Dieser praktisch orientierte, partizipative und explorative Ansatz richtet sich an 5. und 6. Klassen. Erste Ergebnisse scheinen vielversprechend, dass die Schüler die Lerninhalte auch auf ihr Lebensumfeld übertragen haben, indem Sie häufiger neue Lebensmittel probierten und zu Hause selbst Rezepte nachkochten.
Insgesamt existiert nach wie vor großer Handlungsbedarf hinsichtlich der Konzeptionierung und flächenweiten Implementierung erfolgsversprechender verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen zur Förderung des Obst- und Gemüsekonsums bzw. eines gesunden Ernährungsverhaltens in geeigneten Settings wie Kindertageseinrichtungen und Schulen. In Kombination mit einer gesteigerten Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen könnten so die persönlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Belastungen, die aus chronischen Erkrankungen resultieren, reduziert werden.
Schlagwörter: Obst und Gemüse; Schulen; Intervention; Kinderernährung; "5 am Tag"