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Quantitative Analyses on the Effects of the EU Sugar Market Policy

dc.contributor.advisorBanse, Martin Prof. Dr.
dc.contributor.authorHaß, Marlen
dc.date.accessioned2023-05-23T13:57:43Z
dc.date.available2023-05-30T00:50:10Z
dc.date.issued2023-05-23
dc.identifier.urihttp://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?ediss-11858/14677
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-9870
dc.format.extentXXX Seitende
dc.language.isoengde
dc.rightsAttribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International*
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/*
dc.subject.ddc630de
dc.titleQuantitative Analyses on the Effects of the EU Sugar Market Policyde
dc.typedoctoralThesisde
dc.contributor.refereeBanse, Martin Prof. Dr.
dc.date.examination2022-08-29de
dc.description.abstractgerDer Zuckermarkt war lange Zeit von dem systematischen Reformprozess der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union (EU) ausgeschlossen, der mit der MacSharry Reform im Jahr 1992 eingeleitet wurde. Während die Märkte für die meisten anderen landwirtschaftlichen Erzeugnisse durch Abschaffung der direkten internen Stützungsmaßnahmen (administrative Preise, Produktionsquoten usw.) und Verringerung des Außenschutzes (Einfuhrzölle, variable Abschöpfungen usw.) mehr und mehr liberalisiert wurden, blieb die EU-Zuckermarktordnung rund 50 Jahre in nahezu unveränderter Form bestehen. Erst im Jahr 2006 wurde die erste grundlegende Reform der EU-Zuckermarktordnung eingeführt und im Rahmen der im Jahr 2013 beschlossenen GAP Reform hat die EU sogar die Abschaffung nahezu aller internen Stützungsmaßnahmen (Produktionsquoten für Zucker und Isoglukose, Mindestpreise für Zuckerrüben) ab dem Jahr 2017 beschlossen. Gleichzeitig wurden mit der Reform jedoch auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Gewährung von gekoppelten Direktzahlungen für Zuckerrüben geschaffen, die seither in 11 von 19 Zuckerrüben produzierenden EU-Mitgliedstaaten (EU-MS) gezahlt werden. <p> </p> Ziel der vorliegenden Dissertation ist es, die Auswirkungen von Änderungen der EU-Zuckermarktpolitik auf den heimischen und globalen Zuckermarkt zu analysieren. Dazu umfasst die Arbeit fünf eigenständige Artikel, die thematisch und methodisch in einem engen Bezug zueinanderstehen. In ihrer Gesamtheit tragen die unterschiedlichen Artikel zur Beantwortung der folgenden Forschungsfragen bei, die in der vorhandenen Literatur bisher nur unzureichend adressiert worden sind: <p> </p> I. Welche Auswirkungen hat die vollständige Abschaffung des EU-Quotensystems für Zucker und Isoglukose in den EU-Mitgliedstaaten? <p> </p> II. Inwieweit führen die mit der GAP Reform 2013 eingeführten gekoppelten Direktzahlungen für Zuckerrüben zu Marktverzerrungen zwischen den EU-Mitgliedstaaten? <p> </p> III. Welche Folgen haben Änderungen der EU-Zuckermarktordnung für Drittstaaten? <p> </p> Alle drei Forschungsfragen werden im Rahmen einer modellbasierten ex-ante Politikfolgenabschätzung quantitativ untersucht. Für die Analysen wurden ein räumliches Preisgleichgewichtsmodell sowie das Agrarsektormodell Agmemod erweitert und die Datenbasis beider Modelle aktualisiert. <p> </p> Insgesamt leisten die Ergebnisse der Dissertation einen Beitrag zu wichtigen politikrelevanten Forschungsfragen, aus denen sich die folgenden zentralen politischen Empfehlungen ableiten lassen: Wie die Ergebnisse von Artikel (2) zeigen, könnte die Abschaffung des Quotensystems dazu führen, dass einige EU-Mitgliedstaaten die Zuckerproduktion vollständig einstellen, trotz der Einführung von gekoppelten Direktzahlungen in weniger wettbewerbsfähigen Regionen. Anstatt zu versuchen, die Zuckererzeugung in nicht wettbewerbsfähigen Regionen aufrecht zu erhalten, sollten politische Maßnahmen jedoch darauf abzielen, den EU-Zuckersektor dabei zu unterstützen, sich schneller an die neuen Rahmenbedingungen nach dem Ende der Quote anzupassen. Wie bereits im Rahmen der EU-Zuckerreform 2006 könnte dies durch umfassende Umstrukturierungsprogramme erreicht werden, die für weniger wettbewerbsfähige Zuckerverarbeiter finanzielle Anreize zum Ausstieg aus der Erzeugung schaffen, was die Verlagerung der Produktion von Regionen mit hohen Kosten auf Regionen mit niedrigeren Kosten beschleunigen würde. Darüber hinaus wäre es ökonomisch sinnvoller, finanzielle Mittel, die derzeit in die Finanzierung gekoppelten Direktzahlungen für Zuckerrüben fließen, zur Finanzierung von Innovations- und Investitionsprogrammen einzusetzen, die das Wachstum alternativer, wettbewerbsfähiger Sektoren beschleunigen könnten. <p> </p> Darüber hinaus zeigen die quantitativen Modellergebnisse der Artikel (2) und (5), dass der EU- Zuckermarkt mit zunehmender Marktliberalisierung stärker vom Weltmarkt abhängt und somit volatiler wird. Wie für jeden anderen liberalisierten (Agrar-)Markt gewinnen daher auch für den EU-Zuckersektor Risikomanagementinstrumente an Bedeutung. Zur Absicherung von Risiken existieren unterschiedlichste Instrumente, die von rein marktorientierten Instrumenten bis hin zu vollständig subventionierten Instrumenten reichen. Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU kann für Risikomanagementinstrumente, die ganz oder teilweise subventioniert werden, den rechtlichen Rahmen bilden. Zu bedenken ist hierbei jedoch, dass der Umgang mit Risiken Teil jeder wirtschaftlichen Aktivität ist und Markteingriffe daher nur bei Marktversagen gerechtfertigt sind. Um sicher zu stellen, dass Risiken von den wirtschaftlichen Entscheidungsträgern weiterhin angemessen berücksichtig werden, sind daher grundsätzlich Instrumente zu bevorzugen, bei denen das Risiko nicht vollständig auf den Staat übertragen wird. <p> </p> Neben den in Artikel (2) und (4) dargestellten Folgen einer zunehmenden Marktliberalisierung für den EU-Zuckersektor zeigen die Ergebnisse von Artikel (5), dass Drittländer, die in der Vergangenheit Zucker im Rahmen von Präferenzregelungen in die EU exportiert haben, von einer Liberalisierung des EU-Zuckermarktes voraussichtlich negativ betroffen sein werden. Für diese Länder sind unterschiedliche Strategien denkbar, um die heimische Zuckererzeugung zu unterstützen und die negativen Folgen einer Liberalisierung des EU-Zuckermarktes abzufedern. Hierzu zählen beispielsweise i) der Abschluss neuer Handelsabkommen, um die Exportmöglichkeiten zu anderen profitablen Absatzmärkte zu erhöhen, ii) die Einführung von Investitionsprogrammen zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Zuckerindustrie und/oder zur Schaffung von alternativen Absatzmöglichkeiten im Non-Food-Bereich (z. B. Ethanol, Biokunststoffe), iii) eine Neuausrichtung der Produktions- und Exportstrategie auf schnell wachsende, rentable Nischenmärkte, wie z. B. Biozucker und iv) die Auflegung vom Restrukturierungsprogrammen, die einerseits Anreize zur Aufgabe der Erzeugung an nicht wettbewerbsfähigen Standorten setzen und andererseits alternative Beschäftigungsmöglichkeiten im ländlichen Raum schaffen. <p> </p> Insgesamt konzentrieren sich die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Analysen auf die Auswirkungen von Politikänderungen auf die Erzeugung und den Handel mit Zucker. Vor dem Hintergrund wachsender gesundheitlicher Bedenken im Zusammenhang mit einem hohen Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker haben in der öffentlichen und politischen Debatte in den letzten Jahren jedoch politische Maßnahmen an Bedeutung gewonnen, die auf eine Reduzierung des Zuckerverbrauchs abzielen. Diese politischen Maßnahmen, wie z. B. Zuckersteuern, sind derzeit in den partiellen Gleichgewichtsmodellen, die für diese Arbeit weiterentwickelt wurden, nicht abgebildet. Angesichts der weltweiten Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit könnten in den kommenden Jahren außerdem Maßnahmen zur Förderung des Bioökonomiesektors eingeführt werden und die Zuckernachfrage im Non-Food-Bereich erhöhen. Zukünftige Forschungsarbeiten sollten daher einen Schwerpunkt auf eine detaillierte Abbildung der Nachfrageseite in ökonomischen Modellen legen. Dies würde es ermöglichen, die zu erwartenden langfristigen Auswirkungen von Politikmaßnamen zu quantifizieren, die auf Verschiebungen in der Zuckernachfrage abzielen.de
dc.description.abstractengThe sugar market has long been excluded from the systematic reform process of the EU’s Common Agricultural Policy started with the MacSharry reform in 1992. While the markets of most other agricultural products were gradually liberalised by phasing-out direct domestic support measures (administrative prices, production quota, etc.) and reducing the level of boarder protection (import tariffs, flexible levies, etc.), the EU’s sugar regime remained in place virtually unchanged for about 50 years. In 2006, however, the first major reform of the EU sugar regime was introduced and in 2013 the EU even decided to completely abolish almost all domestic support measures by 2017 (production quotas for sugar and isoglucose, minimum prices for sugar beet). But the 2013 CAP reform also established the legal framework for granting voluntary coupled payments for sugar beet which were introduced in 11 of 19 sugar beet producing EU Member States (EU MS). <p> </p> Against this background the overall aim of the thesis is to examine the effects of changes in the EU sugar regime on the EU sweetener market as well as the global sugar market. Five stand-alone but related articles contributing insights relevant for answering the following research questions which have been poorly addressed in existing literature: <p> </p> I. What are the consequences of a complete elimination of the EU quota system for sugar and isoglucose at EU MS level? <p> </p> II. To what extent do coupled subsidies for sugar beet introduced as part of the 2013 CAP reform lead to market distortions among EU MS? <p> </p> III. How are third countries affected by changes in the EU sugar regime? <p> </p> All three research questions are quantitatively examined by a model-based ex-ante policy impact assessment building on a spatial price equilibrium model and the agricultural sector model Agmemod. For the analyses, the applied model versions were extended and the databases of both models were updated. <p> </p> Overall, the results of this thesis contribute to important policy-relevant research questions from which the following key policy recommendations can be drawn: <p> </p> As the results of article (2) show, the abolition of the quota system may cause some EU MS to completely cease sugar production despite voluntary coupled support introduced in less competitive regions. Rather than trying to maintain sugar production in uncompetitive regions, policy measures should be targeted at supporting the EU sugar sector to faster adapt to the new market environment. This could be achieved by extensive restructuring programmes, as were already part of the 2006 EU sugar reform. By offering financial incentives, less competitive sugar processors could be encouraged to leave the industry accelerating the shift in production from high- to low-cost sugar producing regions. Moreover, supporting regions that cease sugar production with programmes that stimulate investments in innovations and growth of alternative, more competitive sectors would be a better option than granting coupled subsidies. <p> </p> Moreover, the quantitative modelling results of article (2) and (5) highlight that with increasing market liberalisation, the EU sugar market becomes more depended on the world market and thus more volatile. Hence, as for any other liberalised (agriculture) market, risk management strategies will become more important for the EU sugar sector. A wide variety of risk management instruments exist for risk hedging, ranging from purely market-based to fully subsidised instruments. For those risk management instruments that are fully or partly subsidised, the EU Common Agricultural Policy could set the legal framework. However, dealing with risks is inherent in all economic activities and from an economic point of view market interventions can only be justified in case of market failures. Thus, preference should be given to those instruments where the risk is not fully taken over by the government to ensure that risks are still adequately considered in economic decisions.<p> </p> Besides the consequences of an increasing market liberalisation for the EU sugar sector discussed in article (2) and (4), the result of article (5) highlight that third countries that have traditionally been preferential sugar exporters to the EU are likely to be negatively affected by a liberalisation of the EU sugar regime. For these countries various strategies are applicable in order to support domestic sugar production and mitigate the negative consequences resulting from the liberalisation of the EU sugar regime. First, the governments of these countries could aim to negotiate new trade agreements in order to increase export opportunities to other profitable outlets. Second, investment programs could be launched in order to increase competitiveness of the domestic sugar industry and create alternative outlets in the non-food sector (e.g., ethanol, bioplastics). Third, countries adversely affected by preference erosion could shift their production and export strategy towards fast-growing profitable niche markets, such as organic sugar. Finally, restructuring programs could be launched to both create alternative employment opportunities in rural areas and encourage uncompetitive sugar processors to exit the market. <p> </p> Overall, the research conducted in this thesis focusses on the effects of policy changes on the production of sugar and resulting changes in trade patterns. In recent years, however, policy measures aiming at reducing per capita consumptions of sugar have been widely discussed in the public and among policymakers due to health concerns associated with high levels of sugar intake. These policy measures, such as sugar taxes, are currently not reflected in the two partial equilibrium models applied in this thesis. Moreover, in light of global efforts to increase sustainability, policy measures aimed at supporting growth of the bioeconomy sector may be introduced in the coming years resulting in growing demand of sugar for non-food purposes. Future research should therefore focus on a more sophisticated representation of the demand side in economic models. This would allow to quantify the expected long-term effects of policy measures targeting shifts in sugar demand.de
dc.contributor.coRefereeBrümmer, Bernhard Prof. Dr.
dc.contributor.thirdRefereeGrethe, Harald Prof. Dr.
dc.subject.engsugarde
dc.subject.engEU sugar market policyde
dc.subject.engpolicy impact assessmentde
dc.subject.engSPE modelde
dc.subject.engAGMEMODde
dc.subject.engpartial equilibrium modelde
dc.subject.engquota abolitionde
dc.subject.engcoupled direct paymentsde
dc.subject.engliberalisationde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-ediss-14677-6
dc.affiliation.instituteFakultät für Agrarwissenschaftende
dc.subject.gokfullLand- und Forstwirtschaft (PPN621302791)de
dc.description.embargoed2023-05-30de
dc.identifier.ppn1846177928
dc.identifier.orcid0000-0002-3414-8922de
dc.notes.confirmationsentConfirmation sent 2023-05-23T14:15:01de


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