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Profiling plants to predict range dynamics under climate warming

dc.contributor.advisorWiegand, Kerstin Prof. Dr.
dc.contributor.authorRadny, Janina
dc.date.accessioned2019-09-11T10:27:43Z
dc.date.available2019-09-11T10:27:43Z
dc.date.issued2019-09-11
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/21.11130/00-1735-0000-0003-C1B4-7
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.53846/goediss-7636
dc.language.isoengde
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subject.ddc570de
dc.titleProfiling plants to predict range dynamics under climate warmingde
dc.typedoctoralThesisde
dc.contributor.refereeWiegand, Kerstin Prof. Dr.
dc.date.examination2019-07-22
dc.description.abstractgerDie globale Klimaerwärmung betrifft Arten, ökosysteme und ganze Biome weltweit. Für viele Pflanzenarten wurden Verschiebungen der Grenzen von Verbreitungsgebieten und Verbreitungsmustern beobachtet, die den sich ändernden klimatischen Bedingungen entsprechen. Eine erfolgreiche Verschiebung der Verbreitungsgebiete wird durch die Ausbreitung in neue Lebensräume und die Etablierung in diesen neuen Lebensräumen erreicht. Unterschiedliche Kapazitäten neue Lebensräume zu erreichen und zu kolonisieren führen zu unterschiedlichen Mustern und Geschwindigkeiten der Verschiebung von Verbreitungsgebieten der einzelnen Arten. Das übergeordnete Ziel dieser Arbeit war es, Mechanismen der durch Klimaerwärmung verursachten änderungen von Verbreitungsgebieten von Pflanzen zu untersuchen. Die lokale Etablierung neuer Arten in einer ansässigen Gemeinschaft war hierbei ein besonderer Schwerpunkt. Insbesondere wird in dieser Arbeit untersucht, (1) wie das ökologische Profil als eine Kombination von Konkurrenz- und Verteidigungs-Merkmalen die erfolgreiche Etablierung neuer Pflanzenarten in einer ansässigen Gemeinschaft beeinflusst und (2) wie die lokale Populationsdynamik mit Ausbreitungsprozessen auf der Mesoskala verbunden werden kann, um die klimaerwärmungsgetriebene Verbreitungsdynamik von Pflanzenarten auf der Makroskala zu beschreiben. Um Ziel (1) zu erreichen, habe ich einen Gewächshausexperiment und ein räumlich explizites merkmals- und individuenbasiertes Simulationsmodell kombiniert, um die Dynamik der lokalen Pflanzenpopulation zu untersuchen. In diesem Gewächshausexperiment habe ich untersucht, welchen Einfluss die biologischen Interaktionen Herbivorie und Konkurrenz auf den Etablierungserfolg von acht Arten aus dem Mittelmeerraum in einer mitteleuropäischen Pflanzengemeinschaft haben. Das Experiment untersuchte, wie das Merkmal Samengröße als Indikator für Konkurrenzstärke den Einfluss erhöhter Pflanzdichte der einheimischen Gemeinschaft auf neue Arten erklärt. Dabei war die Pflanzdichte ein Indikator für den Konkurrenzdruck, der mit und ohne Herbivorenpräsenz untersucht wurde. Das Simulationsmodell wurde auf Grundlage des Gewächshausversuchs entwickelt und erweitert das Merkmalsprofil um Merkmale, welche die Stärke von Verteidigungsmechanismen beschreiben. Das Modell simulierte Populationsdynamiken in Abhängigkeit von unterschiedlichen Anfangsdichten der ansässigen Gemeinschaft sowie der jeweils neu eingeführten Art, von der Zusammensetzung der ansässigen Gemeinschaft, von der Konkurrenzintensität und von dem Herbivorendruck. Der Gewächshausversuch bestätigte die potenziell großen Auswirkungen des Konkurrenzdrucks durch ansässige Pflanzen auf neue Arten. Neue Arten, die laut Merkmalsprofil als konkurrenzstark galten, wurden stärker negativ von hohem Konkurrenzdruck beeinflusst als Arten mit konkurrenzschwachem Merkmalsprofil. Trotz sichtbarer Herbivorieschäden an vielen Pflanzen hatte Herbivorie keinen signifikanten Einfluss auf die Wachstumsleistung der Pflanzen. Diese beiden Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Toleranz gegenüber biotischem Druck für die frühe Etablierung einer neuen Art in einer ansässigen Gemeinschaft. Das lokale Individuenbasierte Modell verwendete den Zone-of-Influence-Ansatz, um die Konkurrenz zwischen Pflanzen durch überlappende Einflussbereiche zu modellieren. Die Modellanalyse zeigte, dass die Konkurrenzfähigkeit stark mit dem individuellen überleben korreliert war, obwohl zu hohe Individuenzahlen starker Konkurrenten zu einem Selbstausdünnungseffekt führten. Herbivorie hatte keinen nennenswerten Einfluss auf das Populationswachstum, hatte aber einen leicht positiven indirekten Einfluss auf das überleben schwacher Konkurrenten. Im Modell starben mehr Pflanzenindividuen als im Experiment. Dies könnte durch die Implementierung von Toleranzmechanismen in zukünftigen Modellversionen kompensiert werden. Darüber hinaus hatte der Grad der Konkurrenzasymmetrie einen signifikanten Einfluss auf die überlebensrate. Diese Erkenntnis unterstreicht die Notwendigkeit, die inter- und intraspezifische Variabilität der Konkurrenzasymmetrie in zukünftige Modellversionen einzubeziehen, um die Realitätsnähe des Modells durch die Einführung von Nischendifferenzierung zu verbessern. Eine Sensitivitätsanalyse des Modells unterstrich die Bedeutung von Wechselwirkungen zwischen Pflanzenmerkmalen und der Form negativer biotischer Interaktionen. Im Hinblick auf Ziel (2) habe ich ein Modellkonzept entwickelt, das das bestehende “macrosystems ecology”-Konzept nutzt, um lokale Populationsdynamiken auf regionale Artverbreitungsdynamiken hoch zu skalieren. Dieses Konzept berücksichtigt Prozesse auf Makro-, Meso- und Mikroebene und identifiziert skalenübergreifende Wechselwirkungen und die skalenübergreifende Entstehung von Mustern. Der Ursprung dieses Konzeptes ist die Beobachtung, dass die Summe von lokalen Besiedelungs- und Aussterbeereignissen die Gesamtdynamik von Artverbreitungsgebieten auf höheren räumlichen Skalen hervorbringt. Als Teil dieses Konzepts sollten mehr potenzielle Interaktionstypen auf lokaler Ebene berücksichtigt werden als ich im Gewächshausexperiment und im Model untersucht habe. Durch die umfassende Einbeziehung möglicher lokaler Interaktionen in einer Gemeinschaft sowie skalenübergreifender Interaktionen wird eine Implementierung dieses Konzepts realistischere Einblicke in die Prozesse bieten, die derzeitigen und zukünftigen Artverbreitungsdynamiken zugrunde liegen. Insgesamt komme ich zu dem Schluss, dass die Artverbreitungsdynamik mehr ist als nur die Summe ihrer Teile und meist aus einem hochkomplexen Interaktionsnetz hervorgeht. Diese Arbeit offenbart die Bedeutung der Wechselwirkungen von Artmerkmalen und biotischen Interaktionen für die frühe Etablierung neuer Pflanzenarten. Für realistische Einschätzungen der zukünftigen Verbreitungsdynamik von Pflanzenarten schließe ich mich der Forderung an, den ständig wachsenden Datenreichtum durch Anwendung neuer Techniken der Datenanalyse und Modellierung weiter auszuschöpfen.de
dc.description.abstractengGlobal climate warming affects species, ecosystems and entire biomes around the world. Shifts of range borders and distribution patterns along with changing climatic conditions were observed for many plant species. Successful range shift is realized by dispersal to, and establishment in novel habitats. Different abilities to reach and colonize novel habitats results in different range shift patterns and velocities among species. The overall aim of this thesis was to investigate mechanisms of plant range dynamics under climate warming with a focus on local establishment of novel species in a resident community. Specifically, this thesis explores (1) how ecological profile, expressed as a combination of traits related to competition and defence, affects establishment success of novel plant species in a resident community and (2) how local population dynamics and mesoscale dispersal processes can be integrated to fully describe species range dynamics under climate warming on a macroscale. To address objective (1), I combined a greenhouse experiment and a spatially explicit traitand individual-based simulation model to assess local plant population dynamics. In the greenhouse experiment, I investigated the effect of biotic pressures, namely herbivory and competition, on the establishment success of eight species from the Mediterranean in a plant community of Central Europe. The experiment assessed how well seed size as a proxy trait of competitive strength explains the response of species to high density of the native community as proxy of competitive pressure. The experiment was conducted with and without herbivore presence. The simulation model was developed based on the greenhouse experiment and added defensive traits to the plant trait profiles. The model assessed population response to initial densities of the resident community and the novel species, composition of the native community, competition intensity and herbivore pressure. The greenhouse experiment confirmed the potentially large impact of competitive pressure from resident plants on the performance of novel intruders. However, the relative strength of the negative response was greater for those species labelled as strong competitors than for those labelled as weak competitors. Despite visible herbivore damage on many plants, herbivory did not have a significant impact on plant performance. These two results underline the importance of tolerance to biotic pressures for early establishment in a novel community. The local individual-based model used the Zone-Of-Influence approach to model competition between plants. Model analysis showed that competitive ability was strongly correlated with individual survival, albeit too many individuals of strong competitors resulted in a selfthinning effect. Herbivory did not markedly affect population growth, but had a slight positive indirect effect on survival of weak competitors. As compared to the experiment, drop-out rate was overestimated in the model. This may be compensated by implementing tolerance mechanisms in future model versions. Furthermore, the degree of competitive asymmetry had a significant effect on plant performance. This calls for including inter- and intraspecific variability in the degree of competitive asymmetry in future model versions to improve model realism by introducing niche differentiation. A sensitivity analysis of the model revealed the importance of interactions of traits with the form of biotic pressures. With respect to objective (2), I developed a model concept based on macrosystems ecology for scaling up local population dynamics to regional species range dynamics. This concept considers processes on a macro-, meso- and microscale and identifies major crossscale interactions and cross-scale emergence of patterns. The origin of this concept is the observation that the sum of local colonialization and extinction events forms the overall range dynamics pattern on a broader spatial scale. As part of this concept more potential interaction types should be addressed on the local scale than I assessed in the greenhouse experiment or in the model. By assessing a broader picture of possible community interactions as well as interactions across scales in an implementation of this concept, I expect to gain more realistic insights into the processes underlying range dynamics in the future.Overall, I conclude that range dynamics is more than just the sum of its parts and usually emerges from a highly complex interaction web. This thesis revealed the importance of interactions of species traits and biotic pressures for early establishment of novel plant species. For realistic assessments of future range dynamics of plant species, I join the claim to exploit the wealth of the continuously growing data repositories by implementing novel techniques of data analysis and modelling across disciplines.de
dc.contributor.coRefereeKreft, Holger Prof. Dr.
dc.subject.engclimate warmingde
dc.subject.engecosystem modellingde
dc.subject.engrange dynamicsde
dc.subject.engtraitsde
dc.subject.engecologyde
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-21.11130/00-1735-0000-0003-C1B4-7-6
dc.affiliation.instituteFakultät für Forstwissenschaften und Waldökologiede
dc.subject.gokfullForstwirtschaft (PPN621305413)de
dc.identifier.ppn167656716X


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