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Water turnover in species-rich and species-poor deciduous forests: xylem sap flow and canopy transpiration

dc.contributor.advisorLeuschner, Christoph Prof. Dr.de
dc.contributor.authorGebauer, Tobiasde
dc.date.accessioned2012-04-16T14:52:51Zde
dc.date.available2013-01-30T23:50:30Zde
dc.date.issued2010-01-05de
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-AD85-Fde
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.3249/webdoc-2324
dc.description.abstractDie Bedeutung der Pflanzenvielfalt für Ökosystemfunktionen ist ein zentraler Forschungsschwerpunkt in der Ökologie in den letzten 15 Jahren. Viele Untersuchungen fokussieren sich auf die Bedeutung der Artenvielfalt für Pflanzenbiomasse und produktivität im Grünland; viel weniger ist bekannt wie die Baumartenvielfalt und Baumarten per se Ökosystemprozesse beeinflussen. Die über Transpiration von einem Waldbestand abgegebene Wassermenge ist eine wichtige Ökosystemfunktion, welche die Tiefenversickerung und die Grundwasserspende bestimmt. Bis vor kurzem wurde die Abhängigkeit der Bestandestranspiration von Baumartenvielfalt oder funktioneller Artenvielfalt und Baumart nicht systematisch untersucht.Im Nationalpark Hainich, Thüringen, wurden, beginnend im Jahr 2005, Xylemsaftflussmessungen mittels der Wärmeausbreitungsmethode nach Granier in sechs Laubwaldbeständen der gemäßigten Breiten durchgeführt. Diese Bestände unterscheiden sich in der Baumartenvielfalt von einer Art bis zu über 5 Baumarten. Die hydraulische Architektur der einzelnen Baumarten, wie zum Beispiel Muster der radialen Xylemsaftflussdichte und der Größe des hydroaktiven Splintholzes, wurde untersucht, um Fehler bei Methoden des Hochrechnens zu reduzieren und um verschiedene funktionelle Gruppen und deren Einfluss auf den Wasserverbrauch charakterisieren zu können. Hierfür wurden Xylemsaftflusssensoren in verschiedene Tiefen des Splintholzes installiert. Desweiteren wurde mittels Farbstoffinjektion in den Transpirationsstrom und anschließender Holzbohrkernentnahme die Größe des Splintholzes ermittelt. Das Verhalten von Blattleitfähigkeit, Xylemsaftfluss, Blattwasserpotential und der hydraulischen Leitfähigkeit der Baumarten gegenüber sich ändernde Wasserdampfsättigungsdefizite und Bodenwassergehalte wurde ermittelt und genutzt um die Baumarten bezüglich ihrer Trockenstresstoleranz einordnen zu können.In allen untersuchten Baumarten, ausgenommen die zerstreutporige Art Buche (Fagus sylvatica L.) und der ringporigen Art Esche (Fraxinus excelsior L.), konnte eine maximale Xylemsaftflussdichte in einer Holztiefe von 1 bis 4 cm hinter dem Kambium gemessen werden. Die ermittelten Funktionen zeigten glockenförmige Kurvenverläufe mit artspezifischen Steigungen. Buche und Esche zeigten ihre maximalen Xylemsaftflussdichten direkt hinter dem Kambium in den jüngsten Jahrringen. Untersuchungen mittels Farbstoffen zeigte, dass die wasserleitende Splintfläche 70 bis 90% der Stammquerschnittsfläche schlagreifer Bäume zerstreut-poriger Arten. Bei der ringporigen Esche hingegen nimmt die wasserleitende Splintfläche nur etwa 21% an der Gesamtstammfläche ein. Dendrochronologische Untersuchungen zeigten, dass in zerstreut-porigen Baumarten die Gefäße im älteren Splintholz für 100 Jahre und sogar länger funktionsfähig bleiben können, bei der ringporigen Esche für bis zu 27 Jahre.Im Sommer 2005, mit durchschnittlichem Niederschlag, war die Bestandestranspiration um 50% größer in DL3 als in DL1 und DL2 (158 vs. 97 und 101 mm). Hierzu gegensätzlich hatten alle Bestände im relativ trockenen Sommer 2006 eine ähnliche Bestandestranspiration (128 - 139 mm). De Wasserverbrauch pro projizierte Kronenfläche unterschied sich um bis zu das 5-fache zwischen den 5 Baumarten, welches wahrscheinlich durch unterschiedliche Splintflächen-Kronenflächen-Verhältnisse sich erklären lässt. Allerdings waren die Artenunterschiede in der Bestandestranspiration ähnlich groß auf einer Splintflächenbasis, welches zumeist Artunterschiede bezüglich der hydraulischen Architektur und der Regulierung der Blattleitfähigkeit widerspiegelt. Ein- und mehrfaktorielle Regressionsanalysen wurden genutzt, um Schlüsselfaktoren identifizieren zu können, die die Kronendach-Transpiration der Bestände unterschiedlicher Baumartendiversität und der einzelnen Baumarten innerhalb der Bestände erklären können. Die fünf koexistierenden Baumarten in den Mischbeständen unterscheiden sich beträchtlich. Die vier zerstreut-porigen Baumarten zeigten höhere blattflächenbezogene Transpirationsraten (EL) als die ring-porige Fraxinus excelsior. Das Wasserdampfsättigungsdefizit (vpd) war die meist beeinflussende Variable die 75-87% der Variation in EL auf Bestandesebene erklärt, während der Einfluss der Bodenfeuchte (Θ) klein (zumeist <5%) oder sogar abwesend war. Bestände mit geringer oder hoher Baumartendiversität waren hinsichtlich der Kontrolle durch Umweltfaktoren auf die Kronendach-Transpiration nicht unterschiedlich. Auf Artenebene unterschied sich F. excelsior von den anderen Arten durch eine geringere Beeinflussung vom vpd, während Θ einen größeren Einfluss auf EL hatte. Die Baumartenvielfalt (Shannon-Diversitäts-Index H´) hatte einen vernachlässigbaren Effekt auf die Bestandestranspiration auf Arten- und Bestandesebene mit der Ausnahme von F. excelsior. Die Größe von Splintfläche und Blattfläche als morphologische Attribute und die hydraulische Leitfähigkeit im Wurzel-Blatt-Pfad und die Blattleitfähigkeit als physiologische Eigenschaft wurden als Hauptfaktoren identifiziert, die die unterschiedlichen Wasserverbrauchsraten der Baumarten bestimmen.Die fünf untersuchten Baumarten können hinsichtlich ihrer Trockenheitssensitivität auf Blatt- oder Kronenebene in der Abfolge Fraxinus excelsior < Carpinus betulus < Tilia cordata < Acer pseudoplatanus < Fagus sylvatica angeordnet werden, wenn die folgenden Baumreaktionen als Kriterien geringer Sensitivität benutzt werden: (i) Aufrechterhaltung der Vormorgendämmerungs-Blattwasserpotentiale (Ψpd) auf einem hohen Niveau während trockener Phasen, (ii) hohe Blattleitfähigkeiten in Phasen nicht zu trockenen Bodens, und (iii) nur eine geringe Reduktion des Xylemsaftfluß bei Bodentrockenheit. Mit einer Zunahme der Frequenz und der Intensität von Hitzewellen im Sommer, wie für Teile Europas vorhergesagt, werden Arten wie Esche und Hainbuche einen Vorteil gegenüber Buche, die in vielen Wäldern heutzutage dominiert, haben. Arten mit einem hohen Wasserverbrauch (z.B. Tilia) können die Bodenwasservorräte zu Beginn des Sommers aufbrauchen und dadurch Trockenstress vor allem in trockenen Sommern erhöhen, und möglicherweise zu einem Rückgang der Ökosystemstabilität in Mischwäldern führen. Die Bestandestranspiration kann zunehmen oder abnehmen mit einem Anstieg der Baumartenvielfalt ein allgemeingültiger Trend ist unwahrscheinlich, weil Komplementarität in der Wasseraufnahme aus dem Wurzelraum in Mischbeständen nicht generell festgestellt werden kann. Baumartenidentität und die dazugehörenden funktionellen Eigenschaften sind weitaus wichtiger für den Wasserverbrauch von Wäldern als die Baumartendiversität per se.de
dc.format.mimetypeapplication/pdfde
dc.language.isoengde
dc.relation.ispartofseriesBiodiversity and Ecology Series - B; 4
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/de/de
dc.titleWater turnover in species-rich and species-poor deciduous forests: xylem sap flow and canopy transpirationde
dc.typedoctoralThesisde
dc.title.translatedWasserumsatz in artenreichen und artenarmen Laubwäldern: Xylemsaftfluss und Kronendach-Transpirationde
dc.contributor.refereeLeuschner, Christoph Prof. Dr.de
dc.date.examination2009-02-20de
dc.subject.dnb570 Biowissenschaften, Biologiede
dc.description.abstractengThe importance of plant diversity for ecosystem functioning has been one of the central research topics in ecology during the past 15 years. While much research has focused on the role of species diversity for plant biomass and plant productivity in grasslands, much less is known how tree species diversity and tree identity influence ecosystem processes. The amount of water consumed by forest stands through transpiration is an important ecosystem function which determines the water loss through deep seepage and groundwater yields. Until recently, the dependence of canopy transpiration on tree species diversity or functional diversity and tree species identity has not systematically been investigated.Starting in 2005, stem xylem sap flux measurements using the constant-heating method after Granier were conducted synchronously in the Hainich National Park in six temperate broad-leaved forest stands differing in tree diversity (1 to > 5 tree species). Hydraulic architecture characterization such as radial sap flux density patterns and the extent of the hydro-active xylem was investigated to reduce the bias during up-scaling procedures and to characterize different functional groups and their influence in water consumption performance. Therefore, xylem flux sensors were installed in various depths of the xylem. Additional dye injection into the transpiration stream and wood coring gave a picture of the extent of the sapwood. The response of leaf conductance, stem xylem sap flux, leaf water potentials and hydraulic conductance of the tree species to changing vapor pressure deficits and soil water contents were used to classify the tree species in order of their drought stress response.In all investigated species except the diffuse-porous beech (Fagus sylvatica L.) and ring-porous ash (Fraxinus excelsior L.), sap flux density peaked at a depth of 1 to 4 cm beneath the cambium, revealing a hump-shaped curve with species-specific slopes. Beech and ash reached maximum sap flux densities immediately beneath the cambium in the youngest annual growth rings. Experiments with dyes showed that the hydro-active sapwood occupied 70 to 90% of the stem cross-sectional area in mature trees of diffuse-porous species, whereas it occupied only about 21% in ring-porous ash. Dendrochronological analyses indicated that vessels in the older sapwood may remain functional for 100 years or more in diffuse-porous species, and for up to 27 years in ring-porous ash.In summer 2005 with average rainfall, canopy transpiration was by 50% higher in DL3 than in DL1 and DL2 stands (158 vs. 97 and 101 mm). In contrast, in the relative dry summer 2006, all stands had similar canopy transpiration rates (128 to 139 mm). Water consumption per crown projection area differed up to 5-fold among the 5 species, which was probably due to contrasting sapwood/crown area ratios. However, species differences in canopy transpiration were similarly large on a sapwood area basis, mostly reflecting species differences in hydraulic architecture and leaf conductance regulation. Single-factor and multiple regression analyses were used to identify key factors controlling canopy transpiration of individual species and of the stands differing in diversity. The five co-occurring tree species of the mixed stands differed considerably. The four diffuse-porous species exhibited higher leaf area-related transpiration rates (EL) than ring-porous Fraxinus excelsior. Vapor pressure deficit (vpd) was the most influential variable explaining 75-87% of the variation in EL on the stand level, while the influence of soil moisture (Θ) was small (mostly < 5 %) or absent. Stands with low or high tree species diversity were not different with respect to its environmental control of canopy transpiration. On the species level, F. excelsior differed from the other species in being less vpd controlled, while Θ had a larger influence on EL. Species diversity (Shannon diversity index H ) had a negligible effect on canopy transpiration at the species and stand levels with the exception of F. excelsior. The sizes of sapwood area and leaf area as morphological attributes, and the hydraulic conductance in the root-to-leaf pathway and leaf conductance as physiological traits were identified to be main factors determining different water consumption rates of the tree species.The five analyzed species can be arranged with regard to their drought sensitivity at the leaf or canopy level in the sequence Fraxinus excelsior < Carpinus betulus < Tilia cordata < Acer pseudoplatanus < Fagus sylvatica, if the following tree responses are used as criteria of a low sensitivity: (i) maintenance of predawn leaf water potentials (Ψpd) at a high level during drought periods, (ii) high leaf conductances in periods with not too dry soils, and (iii) reduction of sap flux only moderately upon soil drought. With an increase in the frequency and intensity of summer heat waves, as predicted for parts of Central Europe, species like ash and hornbeam will have an advantage over beech, which dominates many forests today. Species with high water consumption (e.g. Tilia) may exhaust soil water reserves early in summer, thereby increasing drought stress in dry years, and possibly reducing ecosystem stability in mixed forests. Canopy transpiration may increase or decrease with increased tree species diversity, but a universal trend is unlikely to exist, because complementarity in root water uptake in mixed stands is not generally observed. Tree species identity and the related specific functional traits are more important for forest water consumption than is tree diversity as such.de
dc.contributor.coRefereeHölscher, Dirk Prof. Dr.de
dc.contributor.thirdRefereeThomas, Frank Prof. Dr.de
dc.subject.topicMathematics and Computer Sciencede
dc.subject.engbiodiversityde
dc.subject.engtranspirationde
dc.subject.engsap flowde
dc.subject.engfunctional diversityde
dc.subject.engfunctional traitsde
dc.subject.enghydraulic architecturede
dc.subject.engsoil waterde
dc.subject.engFagusde
dc.subject.engFraxinusde
dc.subject.engAcerde
dc.subject.engTiliade
dc.subject.engCarpinusde
dc.subject.engbiodiversityde
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dc.subject.enghydraulic architecturede
dc.subject.engsoil waterde
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dc.subject.bk42.07de
dc.subject.bk42.44de
dc.subject.bk42.90de
dc.subject.bk43.31de
dc.subject.bk43.47de
dc.subject.bk48.30de
dc.subject.bk38.82de
dc.subject.bk38.95de
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-2324-4de
dc.identifier.purlwebdoc-2324de
dc.affiliation.instituteBiologische Fakultät inkl. Psychologiede
dc.subject.gokfullWAde
dc.subject.gokfullWNde
dc.subject.gokfullWNI 000: Biodiversität allg. {Biologie, Ökologie}de
dc.subject.gokfullWMde
dc.subject.gokfullYQ 000: Forstbotanikde
dc.subject.gokfullYPG 000: Forstmeteorologie und -klimatologiede
dc.subject.gokfullYS 000: Waldbau {Forstwirtschaft}de
dc.identifier.ppn631102604de
dc.identifier.doi10.3249/webdoc-2324


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