Eine Untersuchung zur Wirkung von Paroxetin versus Placebo in Kombination mit regelmäßigem Ausdauertraining oder Entspannungstraining auf den Kortisolwert im Nachturin von Patienten mit einer Panikstörung mit und ohne Agoraphobie
A Study of the Effect of Paroxetin vs. Placebo in Combination with Regular Exercise and Autogenic Training on the Cortisol Level in the Nightly Urine of Patients with Panic Disorder with or without Agoraphobia
von Alke Juliane Sprute
Datum der mündl. Prüfung:2010-01-23
Erschienen:2009-11-25
Betreuer:Prof. Dr. Borwin Bandelow
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Format:PDF
Description:Dissertation
Zusammenfassung
Englisch
In this study the results of a measurement of free cortisol in the urine of patients with panic disorder are presented. The measurements were made in three consecutive nights before and after a therapy. The 29 patients were randomly separated in four therapy groups, each receiving a different treatment (paroxetin/exercise, placebo/exercise, paroxetin/autogenic training, placebo/autogenic training) over ten weeks. Potential variances in the mean concentration of the cortisol level in the night urine before and after a treatment were identified using radioimmunoassay (RIA). Previous studies reported controversial results concerning the aspect, whether a panic disorder has a direct impact on the hypothalamo-pituitary-adrenal axis (HPA-axis). During this study, no treatment had significant influence on the activity of the HPA-axis. The cortisol level did not decrease during the different treatments. Hence, no correlation between the variation of the cortisol level and the clinical symptoms could be identified. While all treatments lead to a relief in the symptoms, the cortisol level showed no significant change. The results suggest a slight difference between the two genders. Male patients showed a trend towards a slightly decrease of cortisol level after all four treatments. The female population featured higher variances in urine cortisol concentration between single subjects than the male population. Gender-specific differences in the HPA-axis activity were already highlighted by previous studies. However, too few studies were conducted so far to definitely verify and describe sex related differences.
Keywords: Panic disorder; HPA-Axis; paroxetin; effect
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In der vorliegenden Studie wurde über
einen Zeitraum von drei aufeinanderfolgen-den Nächten die freie
Kortisolausschüttung von Patienten mit einer Panikstörung (n = 29)
mittels RIA (Radioimmunoassay) gemessen. Diese Messung erfolgte
jeweils vor und nach einer Behandlung und sollte eventuelle
Veränderungen der Kortisolmittelwerte der einzelnen Gruppen über
die Behandlung erfassen. Die 29 Probanden wurden zufällig einer von
vier Behandlungsgruppen (Paroxetin/Ausdauer, Placebo/Ausdauer,
Paroxetin/Entspannung, Placebo/ Entspannung) zugeteilt und nahmen
an einer zehnwöchigen Behandlungsphase und wöchentlichen
Gruppenterminen teil. Zusammefassend konnte nicht gezeigt werden,
dass eine der vier angewandten Therapien eine Auswirkung auf die
Aktivität der HPA-Achse hat. Es kam nicht – wie vermutet – zur
Verminderung der Kortisolmittelwerte der einzelnen Gruppen im Urin
über die Behandlung. Eine Korrelation zwischen der Veränderung der
Kortisolwerte im Urin und der klinischen Symptomatik, welche sich
bei allen vier Therapien gebessert hat, ist daher auch nicht
gegeben. Vorhergehende Studien zeigten kontroverse Ergebnisse bei
der Frage, ob eine Panikstörung die HPA-Achse direkt beeinflusst.
Ein Geschlechterunterschied in Bezug auf die Aktivität der
HPA-Achse ist tendenziell zu erkennen. Die Kortisolwerte der Männer
zeigen nach der Therapie eine Tendenz zur Verminderung verglichen
mit den Werten vor der Therapie. Die Kortisolwerte der Frauen
zeigten signifikant größere Schwankungen zwischen den einzelnen
Probanden als die Männer. Geschlechtsspezifische Unterschiede in
der HPA-Achsenfunktion konnten durch einige Untersuchungen aus der
Literatur bestätigt werden. Allerdings sind bisher zu wenig
geschlechtsbezogene Studien zur HPA- Achsenfunktion gemacht worden,
um diese Unterschiede definitiv zu bestätigen und beschreiben zu
können.
Schlagwörter: Panikstörung; HPA-Achse; Paroxetin; Wirksamkeit